Begabungsförderung an der Schule Sool

Die von Gemeinderätin Petra Gärtner präsidierte Schulkommission Sool will der Schule Sool ein neues Profil geben und sie als besondere Lehranstalt in der neuen Gemeinde Glarus-Süd positionieren



Die drei Mitglieder der Sooler Schulkommission informierten über das neue Schulkonzept (von links): Brigitta Kessler
Die drei Mitglieder der Sooler Schulkommission informierten über das neue Schulkonzept (von links): Brigitta Kessler

Schwergewicht ist die Begabungsförderung gemäss dem „Schulischen Enrichment Modell“ (SEM), das auf die Begabungsförderung ohne Elitebildung abzielt. Dieses Modell bietet Schülern und Schülerinnen laufend Möglichkeiten, Ressourcen und Unterstützung, sodass sie ein wachsendes Engagement für selbst gewählte und auch herkömmliche schulische Aktivitäten aufbringen. Begabung wird so nicht als „Etikette“ verliehen, sondern als Einladung zum Tun betrachtet und setzt die Fähigkeit für ein langfristiges Engagement und Kreativität voraus.

Die Schule will den integrativen Förderunterricht verstärken, speziell Begabungen fördern und Anreize für selbstständiges Forschen und Arbeiten bieten.

Das ausserschulische Angebot in der Tagesschule soll erweitert werden, natürlich flexibel an die einzelnen Schüler und Schülerinnen angepasst; es gibt zudem spezielle Betreuungslektionen durch dafür geeignete Lehrpersonen.

Im Kanton Glarus gab es bisher keine besonders differenzierte Begabungsförderung, sonder eher nur die reine Begabtenförderung: Man beschränkte sich eher nur auf die Möglichkeit, eine Klasse überspringen zu lassen oder den vorzeitigen Übertritt in eine höhere Stufe zu ermöglichen. Mit der per 2009 angesagten Revision des Bildungsgesetzes könnte sich dies allerdings ändern.

Begabungsförderung im Mehrklassensystem

Die Dorfschule Sool mit einer Unter- und Mittelstube sowie mit der Tagesschule bleibt als normale Dorfschule erhalten, aber ihre Lehrkräfte nehmen sich eben auch der geschilderten Begabungsförderung für Einheimische und Tagesschüler an. Der Wechsel unter den Lehrpersonen in Sool eröffnete der Schulkommission die Möglichkeit, geeignete neue Lehrerinnen zu engagieren, die ab Beginn des Schuljahres 2008/9 in Sool tätig sein werden:

Silvia Trüb, die im Bündnerland schon an etlichen Mehrklassenschulen unterrichtet hat; Sandra Schnider aus Linthal und Anne Kathrin Jehle aus Schaffhausen. Die Sooler Schulkommission hat eine sorgfältige Auswahl unter zahlreichen Bewerbern und Bewerberinnen treffen können und ist überzeugt, nun die richtigen Leute gefunden zu haben, die auch für Kontinuität sorgen werden, nachdem die in letzter Zeit häufigen Wechsel bei den Unterrichtenden eher Unsicherheit und Skepsis hervorgerufen hat.

Das neue Konzept sichert auch den Fortbestand der Schule Sool; das ist auch mit den Gremien, die Glarus-Süd vorbereiten, abgesprochen worden. Dieser Fortbestand steht und fällt mit dem Erfolg des neuen Modells der Begabungsförderung.

Informationsveranstaltung am 23. April

Am Mittwoch, 23 April, 20.00 Uhr, findet im Schulhaussaal eine öffentliche Informationsveranstaltung über das neue Profil der Schule Sool statt. Es referiert Peter Flury von der Pädagogischen Hochschule Chur zum Thema der speziellen Begabungsförderung.