Begegnung mit Elisabeth Häubi-Adler

Bücher über starke Menschen in aussergewöhnlichen Situationen gibt es viele. Die Geschichte der Elisabeth Adler ist indessen eine, deren historische und menschliche Dimension vieles übertrifft, was wir in der Schweiz bisher gekannt haben. Das ist umso erstaunlicher, als die Geschichte ihr Happy End schliesslich in der Schweiz gefunden hat.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Am Freitag, dem 16. Februar 2018, um 20.00 Uhr erzählt Elisabeth Häubi-Adler bei Baeschlin Bücher in Glarus aus ihrem ganz und gar ungewöhnlichen Leben. Angesagt sind die Begegnung mit einer gewinnenden Persönlichkeit und ein Gang durch die wildesten Jahre der europäischen Geschichte.

1934 wird Elisabeth Adler als Tochter eines jüdischen Akademikers und einer katholischen Arbeiterin in Wien geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters wird sie zunächst dank der zweiten Ehe ihrer Mutter mit einem SS-Offizier vor weiterer Verfolgung bewahrt. Als ihr Stiefvater zur Strafe für die Heirat mit einer «Judenwitwe» zuerst zum KZ-Dienst nach Auschwitz, nachher in ein Strafbataillon an der Ostfront abkommandiert wird, gerät das Kind zwischen die Mühlsteine von Leben und Tod.

Mit der Mutter auf der Flucht vor den Nazis, später versteckt vor den plündernden und Rache nehmenden Frontsoldaten der in Wien einmarschierenden siegreichen Roten Armee, überlebt das Kind den Zusammenbruch des Krieges. Als Schulkind kämpft sie in der Zeit der grossen Hungersnot in den Ruinen Wiens ums Überleben, bis sie das Glück hat, mit einem Rotkreuz-Transport in die sichere Schweiz zu kommen, wo sie später eine Ausbildung zur Krankenschwester macht und heiratet. Ihre Wurzeln führen auch ins Glarnerland und zwar nach Mollis, wo ihre Mutter zum dritten Mal heiratete. Und zwar den Trickotfabrikanten Hermann Zingg. Als liebenswürdige Wienerin bekannt, starb sie 98-jäjrig im Altersheim in Mollis. Deshalb erwartet die Autorin die Begegnung mit dem Glarnerland voller Spannung.