Begegnungen für Langzeitarbeitslose

Mit neuen Angeboten will der ALO-Treff einsame langzeitarbeitslose Menschen aus der Isolation herausführen. Der ALO-Job sucht derweil nach wie vor Jobangebote.



Brigitte Baumgartner-Büsser leitet seit August 2009 die kirchlichen Arbeitslosenprojekte ALO-Treff und ALO-Job. (Bild: mb.)
Brigitte Baumgartner-Büsser leitet seit August 2009 die kirchlichen Arbeitslosenprojekte ALO-Treff und ALO-Job. (Bild: mb.)

Eine wichtige diakonische Arbeit leisten die beiden Arbeitslosenprojekte der Reformierten Landeskirche, unterstützt vom Kanton Glarus und von der Katholischen Kirche. Unabhängig von Herkunft, Bildung oder Religion bekommen erwerbslose Menschen seit 1994 im ALO-Treff Beratung und Unterstützung; seit 1997 vermittelt ihnen der ALO-Job stunden- oder tageweise Arbeitseinsätze. «Es geht dabei um Hilfe zur Selbsthilfe», sagt Brigitte Baumgartner-Büsser, seit August 2009 Leiterin der niederschwelligen Arbeitslosenprojekte.

Freude in den Alltag bringen und Neues wagen


In den Beratungsgesprächen erfährt sie viel über die Isolation und Einsamkeit der Langzeitarbeitslosen, was bis zu psychischen Problemen und Depressionen führen kann. Zwar bietet der ALO-Treff jeden dritten Donnerstag pro Monat einen offenen Treff an, der vor allem im Zeichen von Gesprächen steht. Nun sollen aber mit zusätzlichen Angeboten Begegnungsorte für die einsamen Menschen geschaffen werden, an denen diese Freunde und Freude finden und Neues wagen können. «So können sie Mut und Selbstvertrauen gewinnen, sich dem Alltag mit einem gesunden Bewusstsein stellen und gestärkt wieder Arbeit suchen. Denn Ziel ist es ja, dass sie Arbeit finden», sagt Brigitte Baumgartner.

Von April bis Juni sind folgende vier Angebote geplant: «Gemeinsam kochen – gemeinsam geniessen» mit Monika Luchsinger. «Durch Stille Kraft für den Alltag finden», Meditation mit Pfarrer Hans-Walter Hoppensack. «Bummel durch Wald und Wiese – Gespräche in der freien Natur» mit Pastoralassistent Felix Hunger. «Mundharmonika lernen – Freu(n)de finden» mit Martin Lehmann.

Bezug zur Arbeitswelt aufrechterhalten

Die Vermittlungsstelle ALO-Job sucht derweil ständig nach Jobangeboten, um den arbeitslosen Menschen eine Tagesstruktur bieten und deren Fähigkeiten einsetzen zu können. Garten- oder Reinigungsarbeiten, Mithilfe beim Umzug oder Kurierdienste werden häufig vermittelt, aber auch Nähen, Flicken und Bügeln in der Flickstube in Schwanden. Es geht laut der Stellenleiterin darum, «einem arbeitslosen Menschen den Bezug zur Arbeitswelt aufrechtzuerhalten und damit sein Selbstvertrauen zu stärken». Sie ist denn auch sehr froh über jedes Jobangebot von Privaten oder Firmen.

ALO-Treff und ALO-Job, Mühleareal 27, Schwanden, Telefon 055 644 27 44 und 055 644 18 84, www.alo-job.ch