Das Kammerorchester Basel wurde seinem Ruf gerecht: Unter dem Dirigenten Paul Goodwin zeigte es sich in Höchstform und spielte mit Leidenschaft und Präzision.
Den Auftakt machte Mendelssohns Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“, die er im Alter von 17 Jahren schrieb. Paul Goodwin dirigierte das bekannte Stück mit Verve und wusste demOrchester mit schillernden Klangfarben zwischen laut und leise, schnell und langsamalle Nuancen abzugewinnen
Der Auftritt von Sol Gabetta mit Tschaikowskis Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester op. 33 und dem „Andante cantabile“ von 1888 war neben Mendelssohns „Schottischer“ der Höhepunkt des Abends. Die bereitsweltbekannte junge Cellistin begeisterte durch ein Spiel von faszinierender technischer Brillanz und musikalischer Einfühlung. Mit virtuoser Gestaltungskraft, souverän und sensibel in Höhe und Tiefe, gelang es ihr, den Stimmungen, die der Komponist in die Werkehineingelegt hat, klanglichen Ausdruck zu verleihen. Das Publikum spendete nicht enden wollendenApplaus und die Künstlerin dankte mit zwei Zugaben, darunter ein Solo. Besonders in der zweiten Zugabe zeigte sie erneut die ganze Spannweite ihres Könnens: Die Komposition oszillierte zwischen dahinfliessenden, romantischen Passagen und technisch höchst anforderungsreichen Stellen, die der Interpretin äusserste instrumentale Beweglichkeitabverlangten.
Nach der Pause war Mendelssohns „Schottische“, die Sinfonie Nr. 3 in a-Moll, zu hören, inder alles Erdenkliche an Melancholie und Fröhlichkeit zum Klingen kam. Das Orchester spielte, dass es eine Freude war. Allgemein akzentuierte esscharf und recht zackig. Beim Allegro des 1. Satzes krachte es so richtig, ebenso wie im 4. Satz. Das Stück gilt als sinfonisches Meisterwerk und zählt zu Mendelssohns bekanntesten Werken.
Ein Abend, der den hohen Erwartungen an Orchester und Solistin voll gerecht wurde.