Beim Abwasserverband läufts rund

Der von Georg Banzer, Niederurnen, präsidierte Abwasserverband Glarnerland (AVG), dem 19 Glarner und drei sanktgallische Gemeinden angehören, die ihre Abwässer in die Kläranlage Bilten leiten, hat ein bewegtes Jahr 2007 hinter sich, wie an der 38. Delegiertenversammlung vom vergangenen Freitag im „Schützenhaus“ Glarus deutlich wurde.



Der neue Betriebsleiter Klaus Biermann (links) und Verbandspräsident Georg Banzer. (Bild Jann Etter)
Der neue Betriebsleiter Klaus Biermann (links) und Verbandspräsident Georg Banzer. (Bild Jann Etter)

So musste man einen neuen Betriebsleiter engagieren. In der Person von Klaus Biermann konnte ein ausgewiesener Fachmann gefunden werden, der sich bisher als Kläranlagenbauer bewährt hat. In Betrieb genommen wurde die neue thermische Trocknungsanlage; sie funktioniert nun ausgezeichnet. Die Förderungsanlage mit solar getrocknetem Schlamm gab Probleme auf, die im August dieses Jahres behoben sein sollten.

Der Jahresbericht von Georg Banzer machte deutlich, dass die Klärung der Abwässer auch mit grossem technischem Aufwand verbunden ist, sodass laufend Verbesserungen an den Anlagen vorgenommen werden mussten und müssen. Die Jahresberichte von Banzer und Biermann wurden diskussionslos genehmigt.

Ein paar Zahlen

Gutgeheissen wurden ebenso die Jahresrechnung 2007 und das Budget 2009. Die Anlage in Bilten verarbeitete rund 6,687 Millionen Kubikmeter Abwasser, praktisch gleich viel wie 2006. Der Stromverbrauch stieg von 1,934 Kilowattstunden auf 2,449 Millionen, was auf die Inbetriebnahme der Schlammtrocknungsanlage zurückzuführen ist. Die Schlammentsorgung hat die den AVG in frühern Jahren immer wieder stark beschäftigt. Betriebsleiter Klaus Biermann betonte, dass der gesamte entwässerte und getrocknete Schlamm - total 3 624 Tonnen - verbrannt werden konnte. 70 Prozent davon werden in einem Zementwerk „verfeuert“.

Das Finanzvermögen nahm von rund 659 000 Franken auf rund 956 000 Franken, das Verwaltungsvermögen (Anlagen) sank von 6,157 auf 5,721 Millionen. Grösster Posten ist die Thermische Klärschlammtrocknungsanlage, die mit 2,242 Millionen verbucht ist.

Die Betriebskosten machten 3, 127 Millionen aus, bei Gemeindebeiträgen gemäss dem Abwasseraufkommen sowie Einlagen in den Erneuerungsfonds von total 3,141 Millionen. Der umfangreiche Jahresbericht enthält unzählige detaillierte (Zahlen)Tabellen, u.a. zur Abwasserzufuhr aus den einzelnen Gemeinden und ihren Kostenbeiträgen.

Drei neue Vorsteherschaftsmitglieder

Drei Vorsteherschaftsmitglieder waren zurückgetreten: Heinz Nydegger, Mitlödi, der seinerzeit den Abwasserverband Grossteil in den gesamtglarnerischen geführt hatte; Gemeinderat Kurt Hauser, Glarus, und der frühere Schänner Gemeinderat Ruedi Nick. Sie wurden ersetzt durch Gemeinderat Dölf Rickenbacher, Mitlödi, Gemeinderat Martin Trümpi, Glarus, und Jürg Odermatt, Schänis. Die Vorsteherschaft umfasst je einen Vertreter der 19 angeschlossenen Glarner Gemeinden (ausser dem Kleintal und Kerenzen, die separat reinigen sind alle dabei) sowie je einen Repräsentanten von Amden, Weesen und Schänis.

Neue Verbandsstrukturen

Gabriel Weber, Haslen, erläuterte das Vorstandsprojekt für neue Verbandsstrukturen, die an der DV 2009 - bei einer vorgängigen ausserordentlichen DV - zu beschliessen sind. Der Grund: die neue Glarner Gemeindeorganisation mit nur noch drei Gemeinden. Die Vorsteherschaft muss von bisher 22 Mitgliedern gemäss der Gemeindezahl von Glarus und St. Gallen auf sechs reduziert werden. Die Vorsteherschaft bestimmte bisher aus ihren Reihen einen fünfköpfigen Ausschuss, was in Zukunft wohl nicht mehr viel Sinn macht. Die Delegiertenversammlung soll weiterhin 43 Mitlieder umfassen, doch sollen die Vertretungen der Gemeinden nun vor allem gemäss dem Kubikmeteranteil Abwasser errechnet werden. Probleme wird es beim Übergang per 1. Juli 2010 geben, wenn die alten Glarner Gemeinden ihre Kompetenzen an die drei neuen Gemeindevorsteherschaften abgeben müssen, wiewohl die neue Gemeindestruktur offiziell erst per Anfang 2011 gilt. Gabriel Weber ist aber zuversichtlich, dass der AVG eine gute Lösung finden wird.