Beim Tourismus soll die Gemeinde Glarus Süd nochmals über die Bücher

An der Gemeindeversammlung von letztem Freitag wurde der kommunale Richtplan in allen Punkten gutgeheissen ausser im Bereich Tourismus soll die Gemeinde weitere strategische Möglichkeiten berücksichtigen. Zum Schluss wurde der scheidende Gemeindepräsident Thomas Hefti für sein Engagement geehrt.



Der Kommunale Richtplan wurde aussser im Bereich Tourimsus an der Gemeindeversammlung angenommen. (Bild: jhuber)
Der Kommunale Richtplan wurde aussser im Bereich Tourimsus an der Gemeindeversammlung angenommen. (Bild: jhuber)

Der Kommunale Richtplan war das erwartet heisse Eisen an der Gemeindeversammlung von Glarus Süd am letzten Freitag im Gemeindezentrum Schwanden. Schon zu Beginn wurde von Hans Heinrich Legler die Rückweisung beantragt. Im Namen der IG Golf Glarus Süd bemängelte er die nicht Berücksichtigung ihres Vorschlages einer Sport- und Freizeitzone zwischen Leuggelbach und Hätzingen einzuräumen. Dagegen votierten Köbi Schiesser und Fritz Hösli vor allem, dass hochwertiges Kultur- oder gegebenenfalls Bauland verloren ginge. Aus anderen Gründen war auch Walter Elmer für die Rückweisung. So seien von den 170 Einsprachen in der ersten Runde viele nicht berücksichtigt worden. Bei den Wildruhegebieten mit der Begründung, dass dies Aufgabe des Kantons sei. Hier solle die Gemeinde Druck auf den Kanton machen, damit dies jetzt schon im Richtplan einbezogen werden kann. Davon hielt Gemeindrat Fridolin Luchsinger wenig. «Auf den Kanton können wir lange warten, lassen Sie uns doch bitte an der Planung weitermachen.» In der anschliessenden Abstimmung sprach sich das Plenum mit 177 zu 107 Stimmen gegen die Rückweisung aus. In der Detailberatung kam der Antrag von Stefan Elmer auf Teilrückweisung des Raumkonzeptes. Sein Hauptargument, dass im Sernftal im Unterschied zum Raumkonzept im Richtplan kein Versorgungsschwerpunkt vorgesehen ist. Luchsinger konterte, dass hier nur auf die Festlegung eines spezifischen Dorfes verzichtet wurde. Die Teilrückweisung wurde mit 142 zu 118 Stimmen abgelehnt. Auch abgelehnt wurde der Antrag von Marielouise Müller, welche die mögliche Umzonung des Sentribodens in Rüti verhindern wollte.

In der zweiten Runde


Lange Diskussionen wieder beim Teil Tourismus. Im Namen der IG Golf Glarus Süd stellte hier Ralf Luchsinger den Teilrückweisungsantrag. Man solle hier doch weitere strategische Möglichkeiten – eben als Möglichkeiten – berücksichtigen. Unterstützung fand er dabei von Niklaus Todt, Maya Kobi-Largo sowie Dr. Fritz Schiesser. Bei diesen standen weniger der Golfplatz, sondern allgemein touristische Möglichkeiten und deren Prüfung im Zentrum. Gerade der Grossraum Zürich sei auf der Suche nach interessanten Angeboten in der Nähe. «Was andere Regionen bereits erkannt haben, das kann das Glarnerland in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft doch auch erreichen», meinte Schiesser dazu. Gegen die Rückweisung sprach sich Hans Hefti aus. Für den Tourismus werden schon die Alpen genutzt, da soll man den Bauern den Boden im Tal belassen. Mit 142 zu 131 Stimmen wurde der Teilbereich Tourismus anschliessend knapp zurückgewiesen. Kein Erfolg dagegen hatte Heinz Hürzeler mit der Teilzurückweisung des Bereichverkehrs.

Rest geht speditiv


Bei den Wahlen würden die Gremien, wenn nötig, mit neuem Personal aufgefüllt.

Bei der GPK ist neu Hanspeter Toggenburger Präsident und damit Nachfolger von Marianne Lienhard. Neumitglieder sind Louis Nievergelt und Fritz Marti-Egli, welche sich gegen Stefan Maduz in der Wahl durchsetzen konnten.

Alle weiteren Traktanden wie die Jahresrechnung der Gemeinde (-2,5 Mio. Franken), der tbgs und der ABGS, sowie den Überbauungsplan Heulosen Schwanden durchliefen ohne Wortmeldungen das Plenum.

Würdigung von Thomas Hefti


Zum Schluss der Versammlung bedankte sich Thomas Hefti bei den scheidenden Gemeinderäten und Departmentsvorstehern Kurt Reifler, Peter Zweifel, Irene Zweifel-Schiesser, Hans Jakob Zopfi und Wolfgang (Gäng) Rhyner für ihr Engagement für die junge Gemeinde. Im Anschluss war dann Hefti an der Reihe, für seine Arbeit im Namen des Gemeinderates von Simone Eisenbart und Kaspar Luchsinger gewürdigt zu werden. Mit vielfältigem Bildmaterial blickten sie auf den Lebensweg mit Fokus Politik des ersten Gemeindepräsidenten von Glarus Süd. «Mit einem weinenden und einem lachenden Auge lassen wir dich nach Bern ziehen», schloss Eisenbart. Das lachende Auge stehe dabei dafür, dass wir sehr stolz sind, dass du uns als Ständerat in Bern vertreten wirst. Mit dem weinenden Auge werden sie ihn als engagiertes Mitglied und guten Kollegen ihn ihren Reihen vermissen. Mit grossem Applaus stimmte die Versammlung dem Dank mit ein.