Bekräftigte Freundschaft Glarus - Bataillon 85

Die Freundschaft zwischen dem Kanton Glarus und dem neu formierten Gebirgs-Infanterie-Bataillon 85 ist am Donnerstagabend im Freulerpalast in Näfels bekräftigt worden. Zum Empfang des eben zum Vorkurs eindrückten Kaders (Kompagniekommandanten und Stab) des von Oberstleutnant im Generalstab Markus Mattig kommandierten Bataillons hatte die von Major Jürg Feldmann präsidierte Offiziersgesellschaft des Kantons Glarus eingeladen. Die Beresina-Grenadiere unter dem Kommando von Werner Schindler setzten zu den Kampfanzügen und den Ausgangsuniformen etlicher Gäste einen besonders bunten Kontrast.



Oberst i.Gst. M. Mattig
Oberst i.Gst. M. Mattig

Divisionär Fred Heer, stellvertretender Chef Heer; Brigadier Fritz Lier, Kommandant der Gebirgs-Infanterie-Brigade 12, deren Kampfkraft durch das neue Bataillon 12 verstärkt wird; ehemalige Kommandanten des Gebirgs-Füsilier-Bataillons 85 und weitere Offiziere gaben sich die Ehre. Höchster Gast aus der Politik war Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, Chef des Departements Sicherheit und Justiz.

Auch in Zukunft anspruchsvolle Aufgaben

Major Jürg Feldmann blendete in seiner Begrüssungsansprache auf die Geschichte des Glarner Bataillons 85 zurück, das 1875 auf der Basis des frühern Bataillons 73 und seiner Vorgängerin, des 1817 formierten Infanterie-Bataillons auf Grund des damalige Militärreglements, geschaffen wurde. 2003 wurde es aufgelöst, doch bereits fünf Jahre später ist die Nummer 85 mit dem neuen Bataillon wieder auferstanden; nachdem die 12. Brigade um drei Bataillone verstärkt worden ist, drängte sich die Wiederbelebung der alten Nummer geradezu auf.

Feldmann zitierte den frühern Kommandanten der seinerzeitigen Gebirgs-Division 12, Valentino Crameri, der schon 2001 vorausgesagt hatte, dass die Glarner auch in Zukunft für schwierige Aufgaben vorgesehen sind! Die neue Einheit sei zwar kein kantonales Bataillon mehr, aber der alte Geist werde weiterleben. Die Götti-Rolle des Kantons Glarus sei eine schöne, verpflichtende Aufgabe.

Der Näfelser Gemeindepräsident Bruno Gallati bezeichnete als hohe Ehre, dass der Bataillonstab in seiner Gemeinde Quartier genommen hat. Er betonte die Verbundenheit der Näfelser mit der Armee und das gute, gegenseitige Einvernehmen.

„Böses Spiel mit der Armee“

Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga überbrachte die herzlichen Grüsse der Regierung. Er tue dies mit grosser Freude in einer Zeit, die wenig Erfreuliches zu bieten hat mit der Bankenkrise, einer drohenden Rezession - und mit Politikern, „die ein böses Spiel mit der Sicherheit des Landes und der Armeeangehörigen treiben“ mit der Ablehnung des Rüstungsprogramms, womit auch Arbeitsplätze gefährdet werden (wie soeben auch von der Bürgerlich-Demokratischen Partei des Kantons Glarus deutlich festgestellt worden ist. J.E.).

Erfreulicher sei aber, dass es wieder eine Gebirgs-Infanterie-Einheit mit der traditionsreichen Nummer 85 gebe. Der Kanton Glarus übernehme die Götti-Rolle mit Stolz. Bettiga wünschte dem neuen 85 Kraft, Durchhaltewillen und Erfolg.


Die Beresina-Grenadiere demonstrierten alsdann die Handhabung ihrer Flinten und begrüssten das neue Bataillon mit einigen Schüssen. Werner Schindler erläuterte die Geschichte der Schweizer Regimenter in der Armee Napoleons, die Waffenhandhabung und die Waffentechnik der ehrwürdigen Vorderlader, mit denen zweihundert Jahr lang Krieg geführt wurde (bei maximal drei Schüssen pro Minute), ehe die Repetiergewehre (Mehrfachlade) die Kampf- und Kriegstechnik veränderten.

Schliesslich dankte Oberstleutnant Mattig für den Empfang und betonte seinerseits der Wert der Tradition, in die sich seine Einheit stellt.