Bergdohlen bitte nicht füttern!

Gleichzeitig mit dem ersten Schnee, der über das vergangene Wochenende vor allem im Tessin und in Graubünden vor allem in den höheren Regionen in reichen Mengen fiel, halten auch unsere alljährlich wiederkehrende, gerngesehene Wintergäste, die Bergdohlen, Einzug im Tale.



Bergdohlen bitte nicht füttern!

Zumeist in grossen Schwärmen fliegen sie von Hausdach zu Hausdach, immer auf der Suche nach Nahrung. Bergdohlen gehören zur Familie der Rabenvögel. Sie leben oberhalb der Baumgrenze und sind ausgezeichnete Flugkünstler im Hochgebirge. Sie schweben elegant an Steilhängen hinauf und hinab, stürzen sich trudelnd in die Tiefe, um wechseln abrupt die Richtung, und das alles nur, um letztendlich Energie zu sparen. Beim Spiel mit dem Wind verbrauchen sie weniger Energie, weil sie sich treiben lassen und den Aufwind nutzen, anstatt mühsam mit den Flügeln zu schlagen. Das ist ihre Überlebensstrategie in einem äusserst schwierigen Lebensraum. Im Winter und ausserhalb der Brutzeit bilden die Bergdohlen Schwärme und leben sozial. Während der Brutzeit sind sie dagegen nur als Paar unterwegs und verteidigen ihre Reviere. Die Nester liegen weit auseinander, damit es keine Nahrungsengpässe für die Jungen gibt. Feinde haben die Dohlen kaum. Ihr natürlicher Feind ist eher das Wetter, wenn es zum Beispiel noch im Juni regnet und sehr kalt ist.

Soll man Bergdohlen füttern?

Die Antwort heisst ganz klar NEIN! Die Berg- oder Alpendohlen kommen uns Menschen vor allem im Winter in der Tat sehr nahe. Das verleitet tierfreundliche Menschen, diese rabenartigen Vögel mit ihren prägnanten gelben Schnäbeln im Winter zu füttern. Von der Fütterung der Bergdohlen sollte man ganz klar Abstand nehmen! Tatsache ist, dass die Berg- und Alpendohlen die Fütterung durch Menschen nicht nötig haben. So bittet unter anderem auch der Glarner Natur- und Vogelschutzverein GNV, diese Vogelrasse nicht zu füttern! Die Fütterung würde zu Problemen führen, weil die grossen Ansammlungen von Bergdohlen andere Vögel verscheuchen und Schäden an Hausfassaden verursachen. Da Bergdohlen bekanntlich Allesfresser sind, besteht auch im tiefsten Winter keine Gefahr, dass diese Flugkünstler verhungern. Deshalb nochmals die Bitte, Bergdohlen nicht zu füttern!