Bergführer feierten 150. Geburtstag

24 Mitglieder zählt der Glarner Bergführer Verband (GLBV), mehr als 180 Personen haben am vergangenen Samstag in Schwanden das 150-Jahr-Jubiläum gefeiert. Mit Geschichte, Kultur und Kulinarik.



Bergführer feierten 150. Geburtstag

«Es war eine sehr schöne Feier. Und ich fühlte mich wie in einer Familie.» Das Feedback eines Gastes an der Jubiläumsfeier «150 Jahre Glarner Bergführer Verband» widerspiegelt die Verbundenheit und erklärt, weshalb mehr als 180 Personen dem Glarner Verband die Ehre erwiesen haben.

Vielfältiges Programm


Das kleine OK mit GLBV-Präsident Hansueli Rhyner an der Spitze hat dank etlicher Sponsoren ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Am Samstagnachmittag hielten die Delegierten des Schweizer Bergführerverbandes ihre Versammlung im Gemeindezentrum ab, während die Begleitpersonen den Freulerpalast besuchten. Beim anschliessenden gemeinsamen Apéro, gesponsert vom Regierungsrat, erfreuten das Chinderjodelchörli Glarnerland und eine Diashow die vielen Anwesenden.

Zwischen Salat und Hauptgang blickte Hansueli Rhyner in die Geschichte des ältesten Bergführerverbandes der Schweiz und die Jubiläumsanlässe zurück. Die SAC Sektion Tödi rief 1864, also nur ein Jahr nach ihrer Gründung, das Führerinstitut ins Leben. 14 Bergführer und Träger traten ihm bei.

«Mit dem neuen Gesetz für das Bergführerwesen und Risikosportarten, welches seit 1. Januar 2014 in Kraft ist, hat auch der Kanton Glarus, der sich rühmen kann, das erste Bergführerreglement erstellt zu haben, ein Bergführergesetz erhalten. In diesem Zusammenhang hat die SAC Sektion Tödi die Aufsicht über das Bergführerwesen im Kanton Glarus an die Regierung zurückgegeben. Diese neue Ausgangslage ist eine Herausforderung für den Glarner Bergführer Verband und die Regierung des Kantons Glarus», sagte Hansueli Rhyner. Aber der Bergführerberuf habe auch im Glarnerland als Haupt- oder Nebenerwerb eine Zukunft.

Wovon Politiker träumen ...


Regierungsrat Andrea Bettiga überbrachte die Grüsse und Glückwünsche der Glarner Regierung. Der von Markus Stadelmann moderierte Abend stehe unter dem Motto «Gegensätze»: Der Kanton Glarus wie auch das Bild des Bergführers beinhalteten ein Kontrastprogramm. Schmunzeln löste seine Bemerkung aus, dass die Menschen zu den Bergführern aufschauten. «Etwas, wovon wir Politiker träumen ...»

Pierre Mathey, Präsident des Schweizer Bergführerverbandes, bekannte, dass er am Samstag in Schwanden sehr viel gelernt hätte. Leider habe er keine Zeit gehabt, den Tödi zu besteigen. «Aber ich werde zurückkommen», versprach er.

Beat Frefel, Präsident der SAC Sektion Tödi, würdigte die Verbundenheit und das gute Einvernehmen der Sektion mit dem GLBV. «Früher gab es zwar heftige Streitereien, aber die haben sich gelegt. Geblieben ist die gemeinsame Leidenschaft für die Berge», so der SAC-Präsident.

Faszinierend waren die Auftritte des Bergtheaters: Das Publikum hing den beiden Bündner Schauspielern und Berggängern Gian Rupf und René Schnorz regelrecht an den Lippen. Vor allem das Schatten-Sprech-Spiel «Meinetwegen zu Grunde gehen», mit der 33-stündigen Tödi-Besteigung löste neben Faszination auch Beklemmung aus. Letztere verwandelte sich bei den Auftritten der Zigerhorns dann aber wieder in Fröhlichkeit. Fazit: Es war ein rundum gelungener Anlass!