Bergführer lancierten Jubiläumsjahr

2014 feiert der Bergführerverband Glarnerland sein 150-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum finden verschiedene Aktivitäten statt. Eröffnet wurden sie mit einem für die heutige Zeit modernen Anlass, dem «Freeriden».



Die «Holzerrinne» am Pordoi verlangte sauberes Skifahren und auch ein wenig Mut. (Bild: Ruedi Jenny)
Die «Holzerrinne» am Pordoi verlangte sauberes Skifahren und auch ein wenig Mut. (Bild: Ruedi Jenny)

Im Februar reiste eine Gruppe von Glarner Bergführern in die Dolomiten. Alle Zeichen standen auf «sehr gut»: Mit zweieinhalb Metern Schnee im Süden konnte man davon ausgehen, dass Freeriden so richtig möglich sein und Spass machen müsste. Die Cracks machten Nägel mit Köpfen und engagierten für zwei Tage einen einheimischen Bergführer, der – wie sich herausstellte – jeden Rappen wert war.

Glarner waren begeistert


Am Montagmorgen lag ein halber Meter Neuschnee. Somit war klar: Heute gab man Gas. Die nächsten neun Stunden wurden lediglich durch eine 45-minütige Spaghetti-Pause am Mittag unterbrochen. Unzählige Abfahrten, fantastischer Pulverschnee, versteckte Hänge und Rinnen, Wälder und Schluchten liessen die Augen der Glarner leuchten. Tausende von Höhenmetern wurden an diesem Tag mit den Brettern gefahren.

Beim abendlichen 6-Gänge-Menü wurden die Abfahrten und Erlebnisse nochmals reflektiert und nacherlebt. Begeisterung füllte den Raum, und über den einen oder anderen spektakulären Sturz konnte nochmals so richtig gelacht werden. Der Abend war allerdings kurz, denn anderntags gings in die Steilrinnen des Pordoi. Für diese Abfahrten galt es, wach und fit zu sein.

Am nächsten Tag meinte es Petrus besonders gut mit den Gästen aus dem Glarnerland: Schöner hätte es nicht sein können, und gleich die erste Abfahrt führte in die berühmte «Holzerrinne». Diese berühmte 500-m-Rinne im bis zu 45 Grad steilen Gelände verlangte sauberes Skifahren und auch ein wenig Mut. Die Glarner hatten Glück: Die drei bekannten Steilabfahrten am Pordoi konnten allesamt bei einmaligen Verhältnissen gefahren werden. Dies erfüllte die Bergsteigerherzen mit sichtlichem Stolz.

Ein grosses Kompliment und ein grosser Dank geht an den jungen, topmotivierten einheimischen Bergführer «Mäxx». Er kannte jede Rinne, jeden versteckten Hang und genoss es sichtlich, mit den Schweizer Bergführerkollegen die Dolomiten zu befahren. Diese waren wohl noch nie in ihrem Leben in zwei Tagen so viel Ski gefahren.

Im Juni auf den Tödi

Die Eröffnungsveranstaltung zum Jubiläumsjahr des Bergführerverbandes Glarnerland wird allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. Der nächste Anlass ist die gemeinsame Besteigung des Tödis über verschiedene Routen am 21./22 Juni.