Bergführerverband geht neue Wege

Der Glarner Bergführerverband beschreitet gemeinsam mit der SAC-Sektion Tödi und der Alpinschule Glarnerland neue Wege bezüglich Nachwuchsförderung: Neu sollen Schnupperlehren angeboten werden.



Im Aufstieg zum Tödi auf dem Simlergrat kurz vor dem Gipfel des Piz Russein.
Im Aufstieg zum Tödi auf dem Simlergrat kurz vor dem Gipfel des Piz Russein.

Bergführerinnen und Bergführer sind gefragt – nicht erst, aber auch durch die Corona-Pandemie. Immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit in den Bergen und wollen sicher auf Gipfel steigen. Die Nachfrage ist derart gross, dass es nicht mehr genügend Bergführerinnen und Bergführer gibt und gewünschte Touren nicht durchgeführt werden können. Auch bei uns.

Erstmalig in der Schweiz

Die Ausbildung zum Bergführer ist sehr anspruchsvoll. Zuständig ist der Schweizer Bergführerverband, der Ausbildungskurse in den Kantonen Graubünden, Wallis und Bern anbietet. Zudem gibt es in einigen Kantonen gezielte Vorbereitungskurse. Diese sprechen jedoch nur Personen an, die sich bereits für den Bergführerberuf entschieden haben. Angebote in der Berufswahlphase fehlen weitgehend.

Nun haben der Glarner Bergführerverband – notabene der älteste Bergführerverband der Schweiz –, die SAC-Sektion Tödi und die Alpinschule Glarnerland gemeinsam ein Grobkonzept erarbeitet, welches neue Wege in der Nachwuchsförderung beschreitet. Es legt den Fokus «auf die Phase der Berufswahl und die Zeit der Weichenstellung, zum Beispiel für eine Zweitausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen», schreiben die drei Partnerorganisationen. Einerseits gehe es darum, den Bergführerberuf bekannt zu machen, anderseits wolle man geeignete Bergsteigerinnen und Bergsteiger für den Beruf gewinnen.

Dreistufiges Verfahren

Angesprochen sind «Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die sich in den Bergen zu Hause fühlen, die gerne Verantwortung übernehmen und die gerne selbstständig einen vielseitigen Beruf in der Dienstleistungs- und Tourismusbranche suchen».

Für sie steht ein dreistufiges Verfahren bereit: Gestartet wird am 18. Juni mit einer Informationsveranstaltung sowie einer Kennenlerntour. Weiter geht es mit einem eintägigen Technik-Kurs für diejenigen, die in der Alpintechnik noch ein Update benötigen. Und die dritte Stufe beinhaltet erstmalig in der Schweiz eine Schnupperlehre, bei der man Bergführer mit Gästen einen oder mehrere Tage begleiten kann.
Kennenlerntour und Schnupperlehre sind kostenlos für die Teilnehmenden, der Technikkurs kostet 50 Franken.

www.bergfuehrerglarnerland.ch