Bergführer waren auch 2021 gefordert

Pandemie, Wildruhezonen, Nachwuchsförderung: 2021 war für die Glarner Bergführer ein Jahr voller Herausforderungen. Der älteste Bergführerverband der Schweiz verzeichnet neu einen Mitgliederrekord.



Mit Bergführern die Berge erleben. (Bilder Hansueli Rhyner)
Mit Bergführern die Berge erleben. (Bilder Hansueli Rhyner)

Die Pandemie hatte vor allem einen Einfluss auf die Ausbildung: Im vergangenen Winter mussten praktisch alle Kurse abgesagt werden. Die Schnee- und Wetterverhältnisse blieben den ganzen Winter über mehrheitlich gut, doch war die Lawinensituation recht dynamisch. Dankbar war Hansueli Rhyner, Präsident des Glarner Bergführerverbandes (GLBV), dass der eigene Verband von Unfällen verschont blieb.

Viele Gäste, zu wenig Bergführer

Im Sommer waren coronabedingt viele Leute in den Bergen unterwegs. So war es an Wochenenden schwierig, mit grösseren Gruppen Unterkünfte zu finden. Auch die Wetterverhältnisse blieben sehr veränderlich und verlangten eine hohe Flexibilität in der Planung. «Unter dem Strich war es eine gute Saison, und es gab viel Arbeit für die Bergführer. Vielen Anfragen konnten wir nicht gerecht werden», so der Präsident. Dazu beigetragen hatte auch die im Mai gegründete Alpinschule Glarnerland.

Einmal mehr beschäftigte sich der Vorstand 2021 mit den Wildruhezonen. Hansueli Rhyner unterstützte in seinem Votum an der Landsgemeinde Antragsteller Peter Straub und den Regierungsrat, was in der Folge auch die Stimmberechtigten taten. «In hoffentlich absehbarer Zeit kann somit eine Reduktion der Wildruhezonen erwartet werden. Wir vertreten die Meinung, dass es keine grossen Anpassungen braucht, sondern dass an einigen Orten Optimierungen möglich und sinnvoll sind», sagte der Präsident an der HV im Naturfreundehaus Mettmen.

Neuer Mitgliederrekord

Einstimmig wurde Richi Bolt in den GLBV aufgenommen. Somit zählt dieser nun 31 Mitglieder, darunter vier Wanderleiterinnen und -leiter sowie zwei Kletterlehrer. Das ist neuer Rekord. Verabschieden musste man sich vom verstorbenen Bergführer Sepp Hager; ihm wurde mit einer Schweigeminute gedacht.

Nach zwölf Jahren trat Ruedi Jenny aus dem Vorstand zurück. Als Nachfolger beliebte André Reithebuch. Hansueli Rhyner und Sämi Leuzinger wurden bestätigt.

Die Versammlung beschloss zudem, die JO Tödi künftig zu unterstützen, da diese mit Leitermangel zu kämpfen hat. In diesem Zusammenhang wird derzeit ein Konzept für die Bergführer-Nachwuchsförderung erstellt.

Bezüglich Routensanierungen wurde ein Positionspapier erarbeitet. Die Versammlung entschied, eine Routenkommission zu gründen. So soll eine Anlaufstelle im Kanton entstehen mit dem Ziel, die Sanierungen zu vereinheitlichen.