Bergkartoffeln in allen Farben und Formen

Der Verein Linthmais lädt zu einer Exkursion nach Filisur ein, wo auf einem Landwirtschaftsbetrieb über 30 Sorten Bergkartoffeln angebaut werden.



Bergkartoffeln in allen Farben und Formen

Der Verein Linthmais hat schon viele Exkursionen organisiert. Letztes Jahr stand der Besuch des Betriebs Sativa Rheinau mit einem umfangreiches Saat- und Pflanzgutsortiment auf dem Programm. Heuer geht die Reise nach Filisur, wo seit vielen Jahren auf dem Biohof Las Sorts der Familie Sabina und Marcel Heinrich über 30 Kartoffelsorten angebaut werden. Zur Exkursion sind auch Nichtmitglieder herzlich eingeladen.

Die Besichtigung des auf etwa 1000 Meter über Meer gelegenen Landwirtschaftsbetriebs findet bei jeder Witterung am Samstag, 26. September 2015, statt und beginnt um 10.30 Uhr. Der Ort ist für jene, die mit der Bahn kommen, in 15 Minuten zu Fuss erreichbar. Nach der Führung durch den Bergbetrieb erwartet um 12.00 Uhr im Tipizelt ein währschafter Imbiss die Besucherinnen und Besucher.

Alte Herdöpfelsorten neu kultiviert


Die Familie Heinrich entwickelte zusammen mit Freddy Christandl, Genusstrainer von Schindellegi, das erfolgreiche Projekt «Bergkartoffeln aus dem Albulatal» und den Kartoffeltaxi. Der Anbau neu kultivierter Kartoffeln ist eine Wissenschaft für sich. Die Farben von Blüten, Schalen und Fleisch sind vielfältig. Die Herdöpfel unterscheiden sich bezüglich Form und Geschmack und sind inzwischen etwa von der Spitzengastronomie gesucht. Auf dem Betrieb Las Sorts in Filisur werden ausschliesslich ProSpecieRara-Kartoffeln angepflanzt, also alte, vergessen gegangene Sorten. Entsprechend unbekannt sind ihre Namen: Röseler, Maikönig, Fläckler, Blauschalige Bristen, Weisse Lötschentaler, Blaugelbe Stein, Baselbieter Müsli usw. ProSpecieRara ist eine schweizerische Stiftung, die 1982 gegründet wurde. Stiftungszweck ist die «Erhaltung und Förderung der genetischen Vielfalt in Fauna und Flora». Insbesondere geht es darum, gefährdete Nutztierrassen und standortspezifische Kulturpflanzen vor dem Aussterben zu bewahren.

Förderung der alten Landsorte Linthmais


Der Verein Linthmais betrachtet den Linthmais als Kulturgut. Im 17. Jahrhundert wurde wahrscheinlich in der Linthebene erstmals Mais angepflanzt. Nach 1945 verdrängte der Futtermais die alte Landsorte. Seit 1999 wird der speziell gezüchtete Linthmais wieder angepflanzt und findet Verwendung in verschiedenen regionalen Spezialitäten. Am Samstag, 3., oder 10. Oktober 2015 (ab 09.00 Uhr ‒ nur bei schöner Witterung), führt der Verein auf dem Hof Mühle der Familie Rosmarie und Christian Bruhin in Tuggen die Ushülltschetä durch (Maiskolben entblättern und paarweise zusammenbinden). Für Speis und Trank ist gesorgt. Abschliessend wird ein köstliches Mittagessen offeriert.

Anmeldung Exkursion Filisur/Ushülltschetä: [email protected] oder Telefon 079 574 72 83