Bericht zur Jahresrechnung 2017 von Glarus Süd

Die Jahresrechnung 2017 schliesst bei einem Aufwand von CHF 56 138 193 und einem Ertrag von CHF 55 719 721 mit einem Aufwandüberschuss von CHF 418 472 ab. Gegenüber dem budgetierten Minusbetrag von CHF 617 900 kann sogar von einem «fast» zufriedenstellenden Gesamtergebnis berichtet werden.



Bericht zur Jahresrechnung 2017 von Glarus Süd. (Archivbild: e.huber)
Bericht zur Jahresrechnung 2017 von Glarus Süd. (Archivbild: e.huber)

Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit

Nach HRM2 muss das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit mit minus CHF 4 012 201 ausgewiesen werden. Allerdings lassen hier die entsprechenden Buchungsvorschriften die Rechnung in einem schlechteren Licht erscheinen, als es tatsächlich ist. Durch die vorgenommene Wertberichtigung bezüglich der Beteiligung APGS (1,9 Mio. im Transferaufwand) wird der betriebliche Aufwand entsprechend hoch ausgewiesen.

Ohne diese Buchung würde ein Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit mit minus CHF 2 039 866 resultieren. Diese Kennzahl zeigt das nach wie vor bestehende, strukturelle Defizit der Gemeinde Glarus Süd deutlich auf.

Gesamtübersicht Jahresrechnung 2017

Der Aufwandüberschuss von CHF 418 472 und die Nettoinvestitionen von CHF 6 953 772 stehen einer Selbstfinanzierung von CHF 1 623 570 gegenüber. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsfehlbetrag von CHF 5 330 203. Dies entspricht einem Selbstfinanzierungsgrad von 23,3%. Die Abschreibungen betragen CHF 4 037 356. Diese sind um rund CHF 542 000 tiefer als budgetiert, aber um rund CHF 341 000 höher als im Vorjahr. Die Abschreibungen werden bei der nach wie vor grossen Investitionstätigkeit zukünftig noch weiter ansteigen.

Gestufter Erfolgsausweis nach HRM2

Der gestufte Erfolgsausweis ermöglicht das jährliche Ergebnis der Jahresrechnung in kurzer Zeit zu überblicken. Das operative Ergebnis, d.h. das Ergebnis vor den ausserordentlichen Ausgaben und Einnahmen, ist die wichtigste und damit die aussagekräftigste Kennzahl in der Jahresrechnung. Das operative Ergebnis 2017 weist einen Aufwandüberschuss von CHF 4 149 285 aus. Auch hier lassen die Wertberichtigungsbuchungen, welche über die Reserven ausgeglichen werden, das Defizit höher erscheinen. Zusätzlich zur Abschreibung der oben erwähnten Abschreibung APGS kommen im Finanzaufwand noch Abschreibungen bei den Beteiligungen an Kraftwerken im Finanzvermögen dazu, welche aber ebenfalls über die entsprechenden Reserven ausgeglichen wurden. Ohne diese Buchungen würde das operative Ergebnis ein Defizit von CHF 444 035 ausweisen.

Zwei Gründe für den besseren Abschluss

Einerseits haben die höheren Steuererträge, insbesondere die Steuern der juristischen Personen, gegenüber dem Budget um knapp 1,8 Mio. besser abgeschlossen und anderseits mussten CHF 542 000 weniger Abschreibungen getätigt werden. Dies ist auch auf die grossen Bemühungen bei den Patenschaften zurückzuführen.

Steuererträge 2017 – mit Vergleich zum Budget 2017 und zur Rechnung 2016

Der Nettosteuerertrag 2017 von CHF 25 088 168 ist um CHF 1 215 867 höher als im Vorjahr und um CHF 1 796 168 höher als budgetiert.

Investitionsrechnung 2017

Die Investitionsausgaben betragen CHF 10 697 225, die Investitionseinnahmen CHF 3 743 453. Die Nettoinvestitionen betragen somit CHF 6 953 772. Budgetiert wurden CHF 7 080 000.

Die Herausforderungen für die Zukunft von Glarus Süd bleiben bestehen:

Die finanzielle Situation der Gemeinde Glarus Süd wird mit den immensen Lasten auch in Zukunft eine grosse Herausforderung bleiben und dies trotz allen Sparbemühungen und Massnahmenüberprüfungen. Der von der Landsgemeinde beschlossene angepasste Finanzausgleich wird kurzfristig Entspannung bringen. Auf weitere Sicht greift der beschlossene Kompromiss jedoch zu wenig. Das heisst, dass in naher Zukunft eine Anpassung des Steuerfusses ins Auge gefasst werden muss.

Der Gemeinderat stellt aber auch erfreut fest, dass Kader und Mitarbeitende die Kostendisziplin mit einer konsequenten Budgetkontrolle mittragen, damit die budgetierten Erwartungen erreicht werden können.