Berichterstattungen Kantonsspital Glarus AG

Dem Landrat wird beantragt, den Geschäftsbericht 2018 der Kantonsspital Glarus AG (KSGL), den Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung sowie die Beschlüsse der Generalversammlung vom 4. Juni 2019 zur Kenntnis zu nehmen. Das Departement Finanzen und Gesundheit erstattet dem Regierungsrat jährlich Bericht über die Einhaltung des Leistungsauftrags und der Leistungsvereinbarung durch die Kantonsspital Glarus AG.



Aus den Verhandlungen des Regierungsrates (Bild: e.huber)
Aus den Verhandlungen des Regierungsrates (Bild: e.huber)

Dem Landrat werden zudem der Qualitätsbericht 2018 sowie Zusatzinformationen zum Qualitätsbericht vorgelegt. Über den Jahresabschluss hat das Kantonsspital separat berichtet.

Wiedergewählt für ein Jahr wurde der Verwaltungsrat mit folgender Zusammensetzung:

Verwaltungsratspräsident:     Arnold Bachmann, Dr. oec., Schönenberg ZH

Mitglieder:                                Susanne Jenny Wiederkehr, lic. iur., Ziegelbrücke

                                                     Reto Nick, Riein/Celerina GR

                                                     Rolf Widmer, Regierungsrat, Dr. oec., Bilten

                                                     Rodolfo Slongo, Dr. med., Niederurnen

Zudem wurde neu als aktienrechtliche Revisionsstelle die PwC AG, Zürich, gewählt.

Bericht zur Einhaltung des Leistungsauftrags der Kantonsspital Glarus AG

Kooperation mit dem Kantonsspital Graubünden

Bezüglich Kooperation mit dem Kantonsspital Graubünden sind nun 25 Kooperationsfelder erfolgreich umgesetzt. Zwei weitere sind in Planung, vier sind sistiert, neun wurden beendet oder nicht umgesetzt.

Behandlungszahlen

Im Jahr 2018 behandelte das Kantonsspital 5026 stationäre Fälle (Akutsomatik und Psychiatrie). Das sind rund 100 Fälle mehr als im Vorjahr. Ein Trend nach oben ist deswegen jedoch nicht ersichtlich. Die Fallzahlen bewegen sich seit Jahren um die 5000. Immerhin kann festgestellt werden, dass sich die Glarner Bevölkerung wie bis anhin mehrheitlich im Kantonsspital behandeln lässt. Der Marktanteil ist nach wie vor sehr hoch, auch wenn die aktuellen Zahlen noch nicht verfügbar sind. Auf der medizinischen Klinik mussten rund 200 Patienten mehr als im Vorjahr hospitalisiert werden, was allenfalls eine Folge der demografischen Entwicklung sein könnte.

Auf der Chirurgie und in der Frauenklinik ist die Ambulantisierung bereits spürbar. Die stationäre Leistungsmenge nimmt ab, während die ambulante zunimmt. Ebenfalls eine Folge der Ambulantisierung ist der steigende Case Mix Index (CMI). Der CMI ist das Mass für die durchschnittliche Fallschwere. Leichte Fälle, die bis anhin stationär versorgt wurden, werden je länger je mehr ambulant behandelt. Es bleiben die schwereren Fälle. Dadurch ist der CMI wie bereits in den Jahren zuvor auch 2018 gestiegen und weist mit 0,955 einen neuen Höchststand auf. Im Vergleich mit anderen Regionalspitälern ist der Wert von 0,955 sehr hoch, was zeigt, dass dank der Spezialisierung auch komplexe Patienten am KSGL gut versorgt werden können.

Der Anteil an zusatzversicherten Patienten bleibt mit 13,4 Prozent auf konstant tiefem Niveau.

Entwicklung im ambulanten Bereich

Wie erwähnt, nimmt die ambulante Leistungsmenge seit Jahren zu. Zwischen 2017 und 2018 erhöhten sich die verrechneten Taxpunkte (TARMED) insgesamt um 6,5 Prozent, obwohl als Folge des Tarifeingriffes des Bundes einige Spitalleistungen schlechter bewertet werden. Der Anstieg der ambulanten Leistungsmenge kann zu einem überwiegenden Teil mit dem Ausbau des Leistungsangebots begründet werden. Leider ist der Taxpunktwert für die Vergütung von ambulanten Leistungen im dritten Jahr in Folge um zwei Rappen gesunken. Insgesamt decken die ambulanten Erträge noch rund 70 Prozent der Vollkosten.

Unterstützung der medizinischen Grundversorgung

Das Kantonsspital hat 2018 die ambulante Grundversorgung wie folgt unterstützt:

  • Pilotbetrieb für den Aufbau einer Notfallpraxis am Kantonsspital. Die Notfallstation am Kantonsspital wird je länger je mehr frequentiert. Der Gang zum Spital anstatt zum Hausarzt hält immer mehr Einzug.
  • Eröffnung der Kinderarztpraxis mit anfänglich zwei, jetzt noch einem Kinderarzt.
  • Übernahme der Schuluntersuchungen für Glarus.
  • Ärztliche Grundversorgung in Glarus Süd: Führung bei der Konzepterstellung, Oberärzte des KSGL unterstützen die in Schwanden tätigen Hausärzte und Dr. med. Martin Bendel und Monika Bolliger, Advanced Practice Nurse (APN) des Kantonsspitals, versorgen immobile Patienten und die Bewohner des Alters- und Pflegeheims im Sernftal.

Rettungsdienst

Das KSGL betreibt einen bodengebundenen Rettungsdienst für das gesamte Kantonsgebiet, der sowohl Primär- als auch Sekundärtransporte durchführt. Gemäss Vorgaben des Interverbandes für Rettungswesen hat dieser die Interventionszeiten in 80 Prozent der Fälle einzuhalten. Im Berichtsjahr wurde die Interventionszeit in 90 Prozent der Fälle eingehalten.

Bildungsauftrag

2018 wurden 196 Personen (Vorjahr 199) in verschiedenen Bereichen ausgebildet, darunter 92 Ärzte, 75 in den Diplomberufen des Gesundheitswesens, 14 auf der Sekundarstufe II und 15 an Fachhochschulen.

Spitalleitung/Versorgung

Dr. med. Moritz Schürch übernimmt als Chefarzt die Anästhesie. Ab 2019 wird er Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Departements Medizinische Dienste. Interimsmässig wurde dieses Departement durch Dr. med. Bert Rost, Chefarzt Radiologie, geleitet.

Mit Dr. phil. Anja Kröner konnte für die Onkologie eine APN verpflichtet werden. Dr. Kröner erbringt Leistungen, die bis anhin nur durch eine Ärztin oder einen Arzt erbracht wurden. Mit der chinesischen Ärztin Xiao Ming Yan kehrt die Traditionelle Chinesische Medizin ans KSGL zurück.