Es gibt einen neuen Beruf im Gesundheitswesen – die Assistentin Gesundheit und Soziales, eine zweijährige Attestausbildung. Der Kanton Aargau begann im Herbst 2010 mit einem Vorpilotprojekt.
Weitere Kantone starten mit Pilotkursen. Rebekka Hansmann, Geschäftsführerin der OdA (Organisation der Arbeitswelt) Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau, informierte im Glarnerland über Adressaten, Inhalte und die ersten Erfahrungen. Vertreter der politischen Behörden, des Kaders aus den Betrieben wie auch der Pflegeschule zeigten grosses Interesse.
Die neue Ausbildung AGS
Die Ausbildung Assistentin Gesundheit und Soziales (AGS) richtet sich an Personen mit pflegerischer Begabung, die über wenig Schulbildung verfügen, also z.B. die Oberschule absolvierten oder in Kleinklassen unterrichtet wurden. Entsprechend angepasst wird die individuelle Förderung im praktischen Alltag wie auch an der Berufsschule. Diese Lernenden sind einen Tag pro Woche
an der Berufsschule und bleiben während beiden Ausbildungsjahren im selben Betrieb.
Kleine Klassen, gute Förderung
Die Empfehlung zur Klassengrösse liegt, im Hinblick auf diese Zielgruppe, bei zwölf Lernenden. 24 überbetriebliche Kurstage bereiten auf die Handlungsfelder der betrieblichen Praxis vor. Das Angebot erschliesst somit eine zusätzliche Zielgruppe für die Pflege und hat im Kanton Aargau zum Ziel, mittelfristig «Ungelernte» zu ersetzen. Dies käme auch einer Qualitätssteigerung im immer
komplexer werdenden Umfeld des Gesundheitswesens und der Pflege entgegen. Es zeichne sich schon jetzt ab, dass einzelne AGS die Fähigkeiten entwickeln, anschliessend in eine verkürzte Ausbildung zur Fachfrau oder zum Fachmann Gesundheit überzutreten. Es zeigt sich aber für die Mehrheit der Lernenden, dass diese in Schule und Praxis einer besonderen, aufwendigen Förderung bedürfen und auf diesen Abschluss begrenzt seien. Interessant war die Aussage, dass der Kanton Aargau die Betriebe zur Ausbildung verpflichtet. Die Erfüllung dieser Verpflichtung ist an die Betriebsbewilligung gebunden. Marcel Kessler, Präsident der OdA Gesundheit des Kantons Glarus, führte anschliessend durch die Diskussion. Die OdA Gesundheit GL wird mittels Fragebogen die Bereitschaft der Glarner Institutionen ermitteln, Ausbildungsplätze bereitzustellen. Je nach Ergebnis wird die OdA Gesundheit GL beim Departement Bildung und Kultur vorstellig (Führung einer Klasse im Kanton Glarus oder «Auslagerung» an andere Kantone).
