Berufsmatura bedeutet doppelte Qualifikation

Elf Absolventen der Berufsschule Ziegelbrücke durften aus den Händen von Regierungsrätin Christine Bickel das verdiente Zeugnis in Empfang nehmen. Mit der erreichten Berufsmatura verfügen sie über eine doppelte Qualifikation; Berufs- und Studierfähigkeit.



Ziel erreicht. Die Zeugnisse
Ziel erreicht. Die Zeugnisse

Markus Hagmann, Leiter der Berufsmatura, stellte zu Beginn seiner Rede fest: Wenn ein Berufsmaturand ein Universitätsstudium anstrebt, kann er sich die Zulassung in einer einjährigen Vollzeitschule erarbeiten. «Eine erfolgreiche Abschlussprüfung nach diesem Jahr berechtigt zum Zutritt zur Universität.». Ohne Passerelle sei der Zugang nach einem angeschlossenen Fachhochschulstudium wohl möglich, die Universitäten entscheiden aber relativ restriktiv, was sie schlussendlich als Vorleistung anerkennen. «Der Unterschied zwischen der Berufsmatura und der gymnasialen Matura wird in Zukunft immer kleiner», ist Hagmann überzeugt.

Zu guten Berufsleuten herangereift

Anhand einer kurzen Geschichte eines Matrosen, der über ausgezeichnete berufliche Fähigkeiten verfügte, sich aber ausserhalb seines Schiffes überschätzte und scheiterte, versuchte Hagmann eine Brücke für die jungen Maturanden ins künftige Leben zu schlagen. Der Matrose missachtete auf der Suche nach seinem Schiff die gut gemeinten Ratschläge und ihm fehlte die notwendige Menschenkenntnis. «Es genügt nicht, nur zu wissen, wo und wann das Schiff an der Küste anlegt. Es braucht die Strategien, Fähigkeiten und Fertigkeiten, um ans Ziel zu gelangen.». Er sei überzeugt, dass die Maturanden sich in den abgelaufenen vier Jahren ein Repertoire an eben diesen Fähigkeiten und Fertigkeiten angeeignet haben. «In den vergangenen vier Jahren habt ihr euern Mann gestellt und seid zu guten Berufsleuten herangereift.»

Unterschiedliche Zukunftspläne

Nach einem musikalischen Trommelwirbel der «Funky spirits» überreichte Regierungsrätin Christine Bickel die begehrten Zeugnisse. Ein Maturand erreichte mit einem Notendurchschnitt von 5,7 einen neuen Rekord. «Einen derart hohen Notendurchschnitt hatten wir noch nie», betonte Hagmann, wobei er stolz sei, dass auch die Übrigen sich gut geschlagen haben. Die Berufsmaturanden haben ihre Ausbildung in verschiedenen Firmen und auch unterschiedlichen Branchen absolviert. Ebenso unterschiedlich sind die Pläne der Einzelnen. Während der grössere Teil ein FH-Studium oder ein Bauingenieur-Studium ins Auge fassen, beabsichtigen zwei einen zwölfmonatigen Sprachaufenthalt.

Die Berufsmaturanden:
Damian Dörig, Ennenda, Metallbaukontrukteur, Firma Schneider Stahlbau AG
Lukas Habegger, Glarus, Automatiker Netstal-Maschinen AG
Thomas Kubli, Netstal, Elektrozeichner, U. & B. Kalberer GmbH
Samuel Küng, Mühlehorn, Automatiker, Tyco Fire & Integrated Solution
Simon Künzler, Schwanden, Automatiker, Electrolux Schwanden AG
Stefan Kuhn, Jona, Maurer Hochbau, Feldmann Bau AG
Severin Lees, Rapperswil, Möbelschreiner, Kuriger Schreinerei
Matthias Possberg, Reichenburg, Konstrukteur, Netstal-Maschinen AG
Simon Rickenbach, Netstal, Informatiker Systemtechnik, Kantonale Verwaltung
David Streuli, Glarus, Informatiker Systemtechnik, Omikron Data AG
Lukas Wüthrich, Ennenda, Automatiker, Netstal-Maschinen AG