Besuch der Industriellen Betriebe Interlaken in Glarus Nord

In dieser Woche stattete der Verwaltungsrat sowie eine Delegation der Industriellen Betriebe Interlaken der Gemeinde Glarus Nord einen Besuch ab.



Besuch der Industriellen Betriebe Interlaken in Glarus Nord.
Besuch der Industriellen Betriebe Interlaken in Glarus Nord.

Im Zentrum dieses Treffens, welches im Hotel Schwert Näfels stattfand, standen eine Präsentation des Gemeindepräsidenten von Glarus Nord, Martin Laupper, über den Fusionsprozess einerseits sowie ein Vortrag von Jürg Rohrer, Professor für Erneuerbare Energien und Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Glarus Nord, über Stromeffizienz und entsprechende Erfahrungen in der Gemeinde Glarus Nord andererseits.

Viele Gemeinsamkeiten zwischen den Industriellen Betriebe Interlaken und den Technischen Betrieben Glarus Nord

Die Technischen Betriebe Glarus Nord sowie die Industriellen Betriebe verfügen über viele Gemeinsamkeiten: So sind die beiden Betriebe ähnlich strukturiert und versorgen ungefähr gleich viele Einwohner. Nun bot sich die Gelegenheit für einen gemeinsamen Anlass und Austausch, nachdem die Industriellen Betriebe Interlaken die österreichische Energie-Vorzeigegemeinde Güssing besuchten und auf dem Rückweg einen Halt im Glarnerland einlegten.

Die Gemeinde Güssing entwickelte Anfang der 90er-Jahre ein Energiekonzept zur unabhängigen und nachhaltigen Energiegewinnung und ist mittlerweile energieautark. Zudem ist in der ostösterreichischen Gemeinde seit 1996 das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie (EEE) domiziliert.

Ambitionierte Gemeindefusion und ambitionierte Energiepolitik

Beeindruckt zeigte sich die Delegation der Industriellen Betriebe Interlaken von der ambitionierten Gemeindefusion, welche das Glarnerland in Rekordzeit erfolgreich hinter sich gebracht hat. Gemeindepräsident Martin Laupper zeigte zunächst die Organisation der neuen Gemeinde Glarus Nord auf und wies auf die Chancen hin, welche durch die Fusion entstanden sind.

Anschliessend wurde den Gästen aus Interlaken von Jürg Rohrer verschiedene Beispiele gezeigt, mit welchen die Energieeffizienz verbessert werden kann: So wurde von den Technischen Betrieben Glarus Nord das Projekt «YES» in die Wege geleitet, mit welchem Strom gespart werden kann (YES = Your Energy Saver). Dies soll zum Beispiel damit erreicht werden, dass der Warmwasserverbrauch gesenkt oder die Standby-Energieverluste reduziert werden. Dazu erhalten die Haushalte auf Anfrage kostenlos zwei Wasserspardüsen oder kommen in den Genuss von stark vergünstigten «Stromkillern», mit welchen Energieverluste durch abgeschaltete, am Strom aber angehängte Elektrogeräte, vermieden werden können. Als gutes Beispiel voran geht die Gemeinde Glarus Nord, welche bereits sämtliche Verwaltungsgebäude und Schulen entsprechend optimiert hat. Ebenfalls fördert man die privaten Haushalte durch Energieberatungen.

Aktive Förderung von sauberem Strom

Damit nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch der saubere Strom entscheidend gefördert wird, unterstützt die Gemeinde Glarus Nord zudem aktiv den Bau von mittleren und grossen Fotovoltaik-Anlagen in Glarus Nord. Dazu überbrückt die Gemeinde die Wartezeit für den Erhalt der kostendeckenden Einspeisevergütung seitens des Bundes. Eine ganze Reihe weiterer Massnahmen soll dazu beitragen, das grosse Ziel, bis zum Jahr 2035 den benötigten Strom vollständig selbst zu produzieren, zu erreichen.

Der Verwaltungsrat der Industriellen Betriebe Interlaken zeigte sich äusserst angetan von den fortschrittlichen Bemühungen zur Verbesserung der Energiepolitik, welche in Glarus Nord getätigt werden: Abschliessend beschloss man, in Kontakt zu bleiben, um gemachte Erfahrungen und daraus gezogene Erkenntnisse regelmässig auszutauschen.