Das Besucherzentrum Glarnerland ist ein vorbildliches Gemeinschaftsprojekt, würdigte Harry Keel, Geschäftsführer der IG UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona, die Mitarbeit diverser Akteure. «Die drei Glarner Gemeinden übernehmen jetzt wichtige Aufgaben in der Betriebsphase, bei der die Stiftung Naturzentrum Glarnerland sowie die Ferienregion Elm den operativen Betrieb des Besucherzentrums Glarnerland sicherstellen. Die IG Tektonikarena Sardona hat die fachlichen Inhalte und das Erscheinungsbild zum Besucherzentrum Glarnerland beigesteuert und die Arbeiten mit anderen Projekten koordiniert.
Am Standort Glarus ist das Welterbe-Besucherzentrum Gast des Naturzentrums Glarnerland, einer Organisation, welche sich dem aktiven Verstehen und Begreifen der Natur als Bedingung für den Schutz und die langfristige Bewirtschaftung der Umwelt verschrieben hat. Der Standort Elm lädt ein zu einem Weg über Prolog und sechs Stationen, in denen die Geologie des Welterbes Sardona und seine Einbettung in Alpenbildung und globale Geologie vermittelt werden. Zur Vertiefung und Ergänzung stehen eine Lounge mit Audio/Video-Präsentationen und ein Arbeitsplatz mit einer Glarner Gesteinssammlung zur Verfügung.
Grosser Schritt
Für die Gemeindepräsidenten der beiden Standorte ist die Eröffnung des Besucherzentrums Glarnerland ein Festtag und ein wichtiger Meilenstein zur Würdigung und Wahrung eines der bedeutendsten geologischen Schätze. Die Marke «UNESCO-Welterbe» bringe der gesamten Region eine höhere Beachtung und positioniere sie als einzigartig, vielseitig und ursprünglich. Das entspreche auch weitgehend den Kernwerten der Gemeinde Glarus, erklärte Christian Marti.
Für Dr. Thomas Hefti, Gemeindepräsident Glarus Süd, ist die Eröffnung des Besucherzentrums in Elm ein weiterer erfreulicher Schritt in die richtige Richtung. Mit dem Goethe-Zitat «Steine sind stumme Lehrer» erinnerte er daran, dass die Geschichte der Vergangenheit unserer Welt in den Stein der Gebirge gemeisselt ist. «So ist jeder Kalkstein, jeder Flysch und Verrucano gleichsam einem uralten Buch, denn er erzählt jenen, die sie zu lesen verstehen, seine Geschichte. Und hier, in der uns umgebenden Bibliothek aus Bergen, wurde die bis heute gültige Geschichte der Geologie entziffert», betonte Gemeindepräsident Hefti weiter.
Weg zum Definitivum
Harry Keel verwies darauf, dass das jetzige Besucherzentrum Glarnerland als Provisorium konzipiert ist und dass dereinst der Bau eines grösseren Besucherzentrums mit dezentralen Infostellen an weiteren wichtigen Orten angestrebt wird. Das Besucherzentrum solle aber auch Ausgangsort sein für die Touren der GeoGuides Sardona. Die ersten GeoGuides Sardona wurden letzten Sommer ausgebildet, weitere kommen dieses Jahr dazu.
Besucherzentren sind in allen drei Kantonen des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona in Vorbereitung. Alle Zentren müssen dazu eine Frage beantworten und den Besuchern vermitteln: «Wie geben wir das Welterbe und damit die Region den nächsten Generationen weiter?» Beim Besucherstandort Glarnerland ist dies auf eindückliche Art und Weise gelungen. Davon können sich Interessierte ab Samstag selber ein Bild machen. Ausserdem findet am 11. Februar von 10.00 bis 16.00 Uhr an beiden Standorten ein Tag der offenen Tür statt.