Betreuungsleistungen: Regierungsrat bewilligt Pilotprojekt

Das Pflegeangebot der Spitex Glarus Süd wird in einem Pilotprojekt durch ambulante Betreuungsleistungen und Hilfestellungen im Alltag erweitert. Der Kanton Glarus schliesst mit der Spitex Glarus Süd eine entsprechende Leistungsvereinbarung ab.



Für mehr Lebensqualität: Die Spitex Glarus Süd der Spitex Glarus Süd erweitert in einem Pilotprojekt ihr Angebot durch ambulante Betreuungsleistungen und Hilfestellungen im Alltag •( Foto: iStock)
Für mehr Lebensqualität: Die Spitex Glarus Süd der Spitex Glarus Süd erweitert in einem Pilotprojekt ihr Angebot durch ambulante Betreuungsleistungen und Hilfestellungen im Alltag •( Foto: iStock)

Das Angebot der Spitex Glarus Süd umfasst bisher Pflege- und hauswirtschaftliche Leistungen. Es wird nun vorerst befristet vom 1. Oktober 2023 bis 31. Dezember 2024 erweitert. Angeboten werden Betreuungsleistungen in der Selbstsorge, sozialer Teilhabe, der Alltagsgestaltung sowie der Beratung und Koordination. Entsprechende Angebote in diesem Bereich fehlen zurzeit. Das Angebot wird vorerst mit eigenen Mitarbeitenden gestartet. Es richtet sich an Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung zu Hause angewiesen sind, beispielsweise durch Krankheit, Unfall, Behinderung oder Altersgebrechen.

Zusätzliche Betreuungsleistungen

Selbstsorge

  • Unterstützung der psychischen und physischen Entwicklung insbesondere in schwierigen Situationen
  • Unterstützung in der Erhaltung und/oder Wiedererlangung der Selbstständigkeit
  • Kontrollbesuche (regelmässige Kontakte, Check, ob alles in Ordnung ist)
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Entlastungsdienst für Angehörige

Soziale Teilhabe  

  • Notwendige Unterstützung und Begleitung von sozialen Kontakten
  • Bei allfälligen Erschwernissen das Erleben von Kultur und Gemeinschaftsleben ermöglichen
  • Unterstützung bei der Freizeitgestaltung

Alltagsgestaltung  

  • Erarbeitung einer Tagesstruktur
  • Gemeinsame Haushaltsarbeiten, kochen/essen
  • Spaziergänge
  • Gedächtnistraining (Fotoalben anschauen, Vorlesen, Spiele usw.)
  • Erhaltung/Stärkung von Fertigkeiten (z. B. Basteln, Stricken usw.)
  • Unterstützung und Kompensation bei kleinen körperlichen Defiziten

Beratung und Koordination  

  • Mit Information und sozialer Beratung Orientierung bieten
  • Übergänge, z. B. aus dem Spital in eine andere Pflegeeinrichtung, vermitteln oder begleiten sowie Involvierte miteinander koordinieren
  • Bedürfnisorientierte, situationsgerechte Möglichkeiten aufzeigen
  • Begleitung zum Arzt, Therapie
  • Organisation von Handwerkern usw.

Ein ansprechendes Angebot an Betreuungsleistungen bildet einen wichtigen, den Pflegeleistungen vorgelagerten Baustein. Damit kann das oft zitierte Ziel «ambulant vor stationär» besser erreicht werden. Der Kantonsanteil beträgt bei einer vollständigen Auslastung rund 30 000 Franken pro Jahr. Der Regierungsrat bewilligt das Pilotprojekt.