Betriebliches, Personelles und Aeugstenhütte

Frühzeitig genug waren die Genossenschafter der Aeugstenbahn Ennenda zur ordentlichen sechsten Generalversammlung ins immer noch verwaiste Gesellschaftshaus Ennenda eingeladen worden. Die traktandierten Geschäfte gaben zu weit weniger Diskussionen Anlass als Betriebliches zur Aeugstenhütte. Den von Thomas Becker präsidierten Vorstand verliess Erich Kaufmann. Eine Ersatzwahl war notwendig. Päuli Fäh schied aus dem Team, das für die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs besorgt ist.



Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Aeugstenbahn (von links): Thomas Becker
Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Aeugstenbahn (von links): Thomas Becker

Die Unterlagen zur GV waren umfassend und informativ. Per Ende des vergangenen Jahres zählte die Genossenschaft leicht mehr als 600 Mitglieder. Sie haben 2831 Anteilscheine gezeichnet. Präsident der Aeugstenbahn Genossenschaft ist seit deren Gründung der Ennendaner Thomas Becker. Mit ihm haben Einsitz: Werner Waldvogel, Enennda (Vizepräsident); Fabienne Krebs, Sool (Aktuarin); Martin Hamann, Mollis (Rechnungsführer) und Erich Kaufmann aus Lachen (Beisitzer). Als Revisionsstelle amtet für ein weiteres Jahr die Umberg Treuhand AG in Glarus. In der Betriebsorganisation wirken Werner Waldvogel als Betriebsleiter, Jakob Rhyner von den Sportbahnen Elm als Verantwortlicher der Technischen Leitung und als Maschinisten mit einem Pensum von je fünfzig Prozent Käthi und Markus Thoma aus Sool sowie die Ennendanerinnen Monika Hofer und Heidi Simonetta.

Präsidiales, Jahresrechnung


Mit stimmungsvollem Bildmaterial wurde auf Auegsten als wertvolles und schönes Wander- und Wildschutzgebiet hingewiesen. Es gehört seit einigen Jahren zur Tektonikarena Sardona. Wanderungen werden damit von Geo-Guides geführt. Thomas Becker hiess als Gäste Ernst Disch, Gemeinderat Glarus, Fotograf Urs Heer, Geo-Guide Hans Fischli und weitere Personen namentlich willkommen.

Ein Antrag von Karl Mächler betraf die Ergänzug der bestehenden Traktandenliste, damit über eine Tarifvereinbarung zwischen der Genossenschaft Aeugstenbahn und der für den Hüttenbetrieb zuständigen, aus sechs jungen Personen bestehenden «Mannärundi GmbH» mit Christian Trümpi als Hauptverantwortlichem. Gefordert wurde vonseiten des Antragstellers und weiterer Redner die Offenlegung des Vertragsverhältnisses zwischen den Verantwortlichen der Genossenschaft als Pächterin und den Verantwortlichen des Hüttenbetriebs. Der Erweiterung der Traktandenliste wurde deutlich zugestimmt.

Thomas Becker teilte mit, dass die Gemeinde Glarus als Besitzerin der Hütte die Verantwortlichen der Aeugstenbahn-Genossenschaft wegen der Pacht der Hütte im Januar 2014 angefragt habe. Der Vorstand entsprach diesem Begehren, gewann einen Pächter und regelte in der Folge in Übereinstimmung mit der Gemeinde den Pachtübertragungsvertrag samt Rechten und Pflichten. Christian Trümpi (als Hüttenwart) und seine Mithelfer übernahmen in der Folge die Pacht. Weitere Berichtteile betrafen einen Betriebsausflug, den Verlauf der letztjährigen Genossenschaftsversammlung und die Zusammenarbeit mit dem OSSV (Ostschweizer Seilbahnverband), eine flächendeckende Aktion der Raiffeisenbank Schweiz für ihre Genossenschafter mit vergünstigten Tarifen bei der Benützung einer der Seilbahnen, die hohe Werbepräsenz, die markante Steigerung des Bekanntheitsgrades, die Inbetriebnahme einer bei der Bergstation montierten Webcam, – sie konnte dank regionalen Sponsoren verwirklicht werden – die Wahl des OSSV-Vorsitzenden Roger Walser in den Vorstand des Schweizerischen Seilbahnverbandes, die bis Ende November dauernde «Bahnsaison» und anderes. Es ist zu hoffen, dass bald einmal bei der Abzweigung Kirchweg Glarus nach Ennenda die geplante Beschilderung für das UNESCO-Weltkulturerbe und die Aeugstenbahn und das UNESCO-Weltkulturerbe angebracht werden kann. Die entsprechenden Vorarbeiten sind seit geraumer Zeit abgeschlossen. Die Bewilligung muss vom Kanton erteilt werden.

Martin Hamann erläuterte das umfangreiche Zahlenmaterial in sehr knapper Form. Die geplante jährliche Abschreibung konnte nicht hundertprozentig vorgenommen werden. Von der Gewährung der leicht reduzierten Fahrkosten für Genossenschafter nahm man Kenntnis.

Jahresbericht und Rechnung wurden ohne Diskussion genehmigt.

Personelles, Statuten


Erich Kaufmann verliess den Vorstand. Sein kompetentes und umfassendes Wirken war seit der ersten Stunde zugunsten der neuen Bahn sehr willkommen. Die kompetente, beharrliche Arbeit wurde ausführlich gewürdigt. Er erhielt ein wundervolles Präsent mit der glarnerischen Bergwelt. Neue Vorstandsmitglieder wurden Fritz Weber-Disch und Melgg Mächler. Verdankt wurde auch der Einsatz von Päuli Fäh. Sie erhielt ebenfalls ein nettes Präsent.

Die Übertragbarkeit von Genossenschaftsscheinen wurde nach Annahme eines entsprechenden Antrages klar genehmigt.

Aeugstenhütte und Betriebliches


Aus der Versammlungsmitte wurde ein Antrag mit Schwerpunkt «Tarifvereinbarung zwischen der Genossenschaft und dem Pächter» gestellt. Demnach sollen die Genossenschafter zu vorgegebenen Tarifen (vergünstigte Benützung der Seilbahn für die Pächter und deren Helfer bei Grossbetrieb in der Berghütte, Erhebung eines jährlichen Pauschalbetrages für alle Materialtransporte ab Talstation) Stellung nehmen können. Der Antragsteller nannte klare Eckzahlen. Der Pachtzins für die Hütte von 1200 Franken pro Kalenderjahr dürfe in diese Verhandlungen nicht einbezogen werden. Im Vergleich werde zum Beispiel für die Bewartung der Tschinglenhütte, die auch saisonal über sechseinhalb Monate pro Jahr offen und im Eigentum der Tschinglenbahn ist, pro Kalenderjahr 3000 Franken für Pacht und Bahnbenützung erhoben. Nun hat der Vorstand Zeit, dieses Geschäft zu behandeln und seine Sicht der Dinge an einer kommenden Versammlung darzulegen.

Zwischen der Genossenschaft und den Pächtern haben Gespräche in dieser Beziehung stattgefunden. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Auf diesen und andere Sachverhalte wiesen der Präsident und einzelne Redner hin. Thomas Becker zeigte zudem auf, weshalb ein ordnungsgemäss gestellter Antrag nicht traktandiert worden ist. Die Kompetenz zu dessen Behandlung falle gemäss Statuten dem Vorstand der Genossenschaft zu.

Reden, Neuerungen
Es existieren neu Mehrfahrtenkarten, die neu erworben werden können und sich als Geschenke bestens eignen. Zu leicht reduzierten Tarifen kann damit die Bahn benutzt werden.

In der Presse und an der Versammlung wurde auf attraktive Wanderungen, den Aeugsten-Run, die Betriebszeiten sowie die Einführung der zuschlagsfreien Einzelfahrten hingewiesen. Der Bekanntheitsgrad kann damit sicher erhöht werden.

Es schloss die recht ausführliche Wortmeldung von Ernst Disch an. Er dankte gar vielen, befasste sich mit Vertraglichem und den Gesprächen zwischen der Genossenschaftsverantwortlichen und der «Mannärunde GmbH». Er kam auf die nun schon lange dauernde Projektarbeit mit dem Titel «Zukunft Aeugsten» zu reden und wies auf Teilprojekte wie Aeugstenhütte, Infrastruktur Tal – Berg, Tourismus, Natur und Landschaft hin. Er präsentierte Zahlen zu Sanierung der Aeugstenhütte und der Brandalp-Infrastruktur, zeigte damit auf, dass die Gemeinde Glarus anstehende Aufgaben finanziell und mit Helfen nachhaltig mitträgt.

Der Sommerbetrieb hat begonnen. Es ist zu hoffen, dass sich viele Wander- und Naturfreunde auf Aeugsten begeben, dass der Bahnbetrieb unfallfrei durchgeführt werden kann, die Bewirtung in der Hütet so untadelig wie im vergangenen Jahr bleibt und das Augustfeuer so bestehen bleibt, wie es schon immer der Fall war.