Betrügertricks – Informationen für Senioren

Auf Einladung der aktiv und erfreulich umfassend planenden Pro Senectute Glarus war kürzlich Urs Schuler, Dienstchef des Kriminaltechnischen Dienstes versiert und kenntnisreich ausführender Referent bei interessierten Seniorinnen und Senioren. Er zeigte auf, was vonseiten jener zu erwarten ist, die auf irgendeine – zugegebenermassen riesig raffinierte – Art Opfer zuweilen richtiggehend «um den Finger wickeln», um möglichst viel Geld zu ergattern.



Betrügertricks – Informationen für Senioren (Bilder: p.meier)
Betrügertricks – Informationen für Senioren (Bilder: p.meier)

Zimperlich sind diese Leute nicht, sie gehen mit der Anwendung erfolgversprechender Systematik vor. Bei diesem Workshop ging es Urs Schuler darum, möglichst eindringlich und umfassend zu sensibilisieren. Viele Fragen hatte er zu beantworten, er tat dies mit grosser Geduld und einigem Verständnis und erreichte damit sicher, dass inskünftig vorsichtiger und kritischer auf irgendwelche Anrufe, Mails oder Hausbesuche reagiert wird. Nie, aber auch gar nie, sollten persönliche, sensible Daten an Unbekannte unbedarft weitergegeben werden. Hilfesuchenden wird vonseiten der Polizei bereitwillig und kompetent geholfen. Es sei falsch, so der Referent, wenn man aus irgendwelchen Schamgefühlen heraus nicht aktiv werde und Hilfe anfordere.

Nach der Begrüssung durch Fabienne Zogg, Kursverantwortliche der Pro Senectute Glarus, kam der Referent rasch auf Wesentliches zu sprechen. Er zeigte auf, wo er vorher tätig gewesen war. Es wurde klar: Betrüger kennen keine Grenzen, wenn es ums Austricksen und erfolgreiches Abschliessen eines Vorhabens geht. Das sind Vermögensdelikte, Diebstähle, Einbrüche, Telefontricks, Schockanrufe, irgendwelche Mails mit riesigen Versprechungen, vermeintliche Jobangebote, liegengebliebene Pakete, zu erneuernde Bahnabonnements und anderes. Dieser Form von Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Die Betrüger gehen oft riesig raffiniert vor.

Urs Schuler zeigte auf, wie man sich zu verhalten habe, um nicht reingelegt zu werden. Das Bauchgefühl sei beispielsweise sehr wichtig. Unbekannten Telefonanrufern gegenüber solle man misstrauisch bleiben und den Hörer auflegen, wenn es zu viel werde – oder die Verbindung gar nicht aufnehmen.
Es ging dem Referenten spürbar darum, nicht einfach unnötige Sorgen und Ängste zu wecken. Die Bandbreite mit irgendwelchen fiktiven Problemen ist von Betrügerseite bemerkenswert. Urs Schuler zeigte auf, wie man sich möglichst absichern kann, durchaus misstrauisch sein muss. Es erfolgten im Verlaufe dieses zwei Stunden umfassenden Workshops Hinweise zum systematischen, erfolgreichen Vorgehen – dies unter anderem mit dem Einblenden von Fakten, die betroffen machen, Bei Schockanrufen wird da beispielsweise gedroht, gefleht, auf Verwandtschaft und Zuneigung gemacht, von Liebesentzug geredet.

Vertrauen und Kontrolle

Die Polizei warnt nachhaltig vor den sogenannten «Enkeltricks». Der Anrufer gibt sich nicht selten als Verwandter aus, der in eine finanzielle Notlage geraten sei und Hilfe benötige. Das Geld könne er nicht selber abholen, er schicke einen Boten – dies an oft schwer einsehbare Orte. Niemals sollen Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben oder irgendwelche Auskünfte übers Vermögen erteilt werden. Wenn einem das Ganze verdächtig vorkomme, soll via 117 mit der Polizei Kontakt aufgenommen werden.

Internetkriminalität

Das Internet bietet gefährliche, unendliche Möglichkeiten. Wer beinahe alles für bare Münze nimmt, was im Internet behauptet wird, kann schnell zum Opfer werden. Urs Schuler – und mit ihm viele Fachleute – drücken das beispielsweise so aus: Möglichst wenig Bilder und Daten ins Internet laden, Sicherheitseinstellungen nutzen, Mails und Posts dann misstrauen, wenn von Unbekannten nach persönlichen Daten und Passwörtern gefragt wird; Anbieter von Waren und Dienstleistungen im Netz auf Glaubwürdigkeit überprüfen; Aktualität des Virenschutzprogramms regelmässig überprüfen; Sichere Passwörter nutzen und nicht weitergeben.

Betrug

Per Post oder Mail wird über angebliche Gewinne berichtet. Meist sind das hohe Summen. Da zahlt man noch schnell eine «Bearbeitungsgebühr» – und schon ist es passiert. Dann wenden sich wohlhabende Leute per Mail an die Nutzer und berichten mit rührenden Worten und ausschweifend übers Glück, das man habe und aus dem vorhandenen Erbe Geld erhalte. Gesundes Misstrauen ist da sehr am Platz – auch wenn man sich persönlich in einer besonders labilen Situation befindet oder sich da «reinschaukeln» lässt.

Verschiedenes

Es war ein Ding der Unmöglichkeit, über alles informieren zu können, was mit Sicherheit im Alter, Diebstählen, Verhalten bei Geldbezügen, seltsamen Hausbesuchen, Trickdiebstählen, Wohnungsbesuche oder PC-Benützung durch irgendwelche Fremde, die so an Beute oder Informationen gelangen; Einbrüche, Entwendungen aus dem eigenen Auto; Fahrzeugdiebstahl; Haustürgeschäfte, Geldsammlungen, Kaffeefahrten. bargeldloser Zahlungsverkehr; vorsichtiges Verhalten am Bank- oder Postautomaten; sicherer Umgang mit den neuen Medien; Nachbarschaftshilfe zu tun hat.
Ein Weiterführen oder Wiederholen derartiger Workshops ist ebenso erwünscht wie sinnvoll. Es wurde ein überzeugender Anfang gemacht.