Betruf und Louis Armstrong

Der Dorfverein Mitlödi feierte doppelt: 10 Jahre Glarus Süd und 10 Jahre Dorfverein Mitlödi. In der Kirche Mitlödi erlebten die Besucher und Besucherinnen ein reichhaltiges, berührendes Konzert.



Mary Zahner und Elsbeth Hefti jutzen und singen. (Foto: Søren Ehlers)
Mary Zahner und Elsbeth Hefti jutzen und singen. (Foto: Søren Ehlers)

Der Mitlödner Dorfverein «Mitlödi Kultur Aktiv» veranstaltete am 30. Dezember ein spezielles Jubiläumskonzert. Was wurde gefeiert? «Wir feiern ein Stück weit uns selbst», schmunzelt Vereinspräsident Heinrich Speich. «Einerseits feiern wir 10 Jahre Dorfverein, den es seit 2013 gibt, andererseits die neue Gemeinde Glarus Süd, die seit 2011 besteht. Das eine also ein Jahr zu früh, das andere ein Jahr zu spät. Im Durchschnitt passt es somit.»

Reichhaltiges Programm

Der Beginn des Konzertes zeigte sogleich das hohe Niveau der Veranstaltung auf. Michael Zimmermann bot eine schwungvolle Eröffnungsimprovisation auf der Kirchenorgel. Die zwei Kompositionen «Fanfaren Mitlödi 2022» gespielt von Kurt Aschwanden, Euphonium und Komponist Frits Damrow, Flügelhorn, füllten den Kirchenraum. Als Schlusspunkt des Konzertes erklangen die Fanfaren nochmals vom Kirchturm oben herab.

Nach diesen festlichen Klängen ging es direkt ins Herz. Das Jodlerduett Elsbeth Hefti, Akkordeon und Gesang und Mary Zahner, Gesang, brachten mit «Abezyt» und «Jutze u singe» die Freude am Leben zum Publikum. Nochmals eine ganz andere Klangstimmung erzeugte die Harfenistin Joëlle Wachsmuth mit dem Intermezzo in A-Dur von Johannes Brahms.

Rätoromanisch, lange Haare, Mittelalter

Für dieses Konzert formierte sich ein Chor ad hoc. Magdalena Mattenberger, Monika Hefti, Helen Knecht, Johanna Schöpf, Fridolin Aebli, Heinrich Speich und Reto Zollinger sangen unter der Leitung von Marcel Frischknecht unter anderem das romanische Lied «Cur chi vain la not», begleitet von Martin Zimmermann auf der Orgel.

Martin Nesnidal, Gitarre und Hanspeter Zweifel, Gesang, sind zwei coole Typen mit langen Haaren – das wurde später noch thematisiert – und spielten Stücke von John Lennon, Eric Clapton und Louis Armstrong. Sie repräsentierten die in Mitlödi ansässige Modern Music School. Anschliessend trat Magdalena Mattenberger mit einer Gambe auf, einem mittelalterlichen Instrument, das wie eine Mischung aus Gitarre und zu kurz geratenem Cello aussieht, sieben Saiten hat und mit einem Bogen gespielt wird. Dass die Gambenspieler mit den langen Haaren (Perücken) die coolen Typen von damals waren, war eine erfrischende Überleitung zu zwei Stücken, eines davon mit Orgelbegleitung.

Mehrere Formationen traten ein zweites Mal auf und trugen zu einem äusserst gelungenen Konzert bei.