Bettagskonzert in Schwanden

Mit riesiger Sorgfalt, hoher Abgestimmtheit und spieltechnischer Brillanz wurden am vergangenen Bettag zwei Streichquintette von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) und Ludwig van Beethoven (1770–1828) von Studierenden an der Zürcher Hochschule der Künste und ihrem Dozenten ausgespielt. Für den konzertbedingt abwesenden Martin Zimmermann begrüsste Pfarrer Peter Hofmann, Cobus Swanepoel, Dozent für Kammermusik an der ZHdK, leitete an diesem Ort den Bachelor of Arts in Music und ist heute als Leiter der Masterstudiengänge in Music Performance tätig. Er war es, der wortreich in die Werke einführte und am Konzertende auf Wesentliches der hochtalentierten, mit willkommenem spieltechnischem Reichtum Mitmusizierenden hinwies.



Bettagskonzert in Schwanden (Bilder: peter meier)
Bettagskonzert in Schwanden (Bilder: peter meier)

Dem Begleittext zum Konzert in der Reformierten Kirche Schwanden war unter anderem zu entnehmen, dass an der ZHdK Studierenden alljährlich Projekte angeboten sind, sich mit Dozenten an der Einstudierung und konzertreifen Ausgestaltung anspruchsvoller Werke zu befassen. Dies betraf die beiden Streichquintette C-Dur KV 515 (1787) von Mozart und in c-Moll op. 104 (1817) von Beethoven.

Mozart habe sich nach einer langen Pause von 15 Jahren wieder dem Komponieren von Streichquartetten gewidmet, dies mitten in seinen intensiven Arbeiten an den grossen Opern. Inspirieren liess er sich von seinen Wiener Zeitgenossen Franz Anton Hoffmeister und Ignaz Pleyel. Es entstanden spannende, wechselvolle, die Interpreten stark fordernde Kunstwerke. Nachzulesen war zudem, dass ein gewisser Herr Kaufmann, Weiteres ist bis heute nicht bekannt, sich mit einem von Beethovens früheren Meisterwerken befasste, aber mit der Ausarbeitung dem gestrengen Urteil seines Vorbildes nicht standhalten konnte.

In Schwanden gastierten Lia Thang & Alice Tomada, Violine; Martin Moriarty & Kinga Wojdalska, Viola und Cobus Swanepoel, Violoncello. Sie gestalteten enorm Anspruchsvolles in überzeugender Weise aus, waren aufeinander bestens abgestimmt und verfügen über eine hohe spieltechnische Reife. Es klangen stimmungsstarke, intensive Momente auf, sorgsamst ausgespielt. Neben verhaltener Kraft standen Wirbliges, Luftiges, Leidenschaftliches. Kurze Fragmente flossen ineinander und wuchsen zu beeindruckender Ganzheit. Es war ein bewegendes, ausgereiftes Interpretieren, das zu einem wertvollen Reichtum gedieh.

In beiden Werken spürte man die Vielfalt und Weite der Gefühle, nahm bereitwillig Anteil am dezidierten, erfüllenden Ausgestalten. Es war eine erfüllende Vielzahl an intentionsreichen Gefühlen, die ausgedrückt wurden.

Mit hohem, verdientem Beifall wurden Dank und Anerkennung ausgedrückt. Aufs Weiterführen der musikalischen Tradition in der Kirchgemeinde Schwanden darf man sich wirklich freuen.