«Stoned for 40 Years», so betitelt Cloud Rock La Belle sein Leben.
Nur seinem Lifestyle, der im Wesentlichen aus Drogen und Radfahren besteht, hat Cloud in seinem Leben die Treue gehalten. Nun fordert ihn sein Sohn Kaleo La Belle, heraus: Auf einer gemeinsamen Radtour durch den Bundesstaat Oregon muss sich der exzentrische Vater den Fragen seines Sohnes stellen. Auf dieser Radtour sucht Kaleo Antworten zu einer ungewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung und geht der Frage nach, inwiefern das Freiheitskonzept der Hippies aufrechterhalten werden kann.
Cloud Rock La Belle lebte in den 1970er-Jahren mit seinen Hippiefreunden auf Maui (Hawaii), wo man sich liebte und meditierte, meistens im Drogenrausch. Eines Tages verschwand Cloud nach Portland (Oregon) – ohne den Sohn und dessen Mutter; die beiden zogen nach Detroit, wo Kaleo vaterlos aufwuchs. Cloud schickte ihm zwar ab und an Briefe, suchte aber keinen persönlichen Kontakt. Einer der Briefe war die Initialzündung für den heute in der Schweiz lebenden Kaleo, den Kontakt zum Vater aufzunehmen und den Versuch ihrer Annäherung in einem Dokumentarfilm festzuhalten.
Obwohl in «Beyond the Place» viel von Hippies, Drogenkonsum und Vergangenheit die Rede ist, geht es in erster Linie um Selbstverwirklichung, radikal gelebten Individualismus und väterliche Verantwortung, um Verletzungen und Verzeihung. Die streckenweise meditative Tour zum Spirit Lake ist auch ein Zeitbild über eine versunkene Bewegung, zwischenmenschliche Annäherung und Verständnis. Der Sohn mag mit der Tour und dem Film seinen Frieden gefunden haben, sein Vater bleibt seinem alten Leben treu. Ohne Kompromisse.
