Biber haben wieder Geschmack auf das Glarnerland bekommen

Zurzeit läuft im Naturzentrum Glarus eine Ausstellung mit dem Titel «Aufgetaucht – Die Biber sind wieder da». Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass die Ausstellung, die noch bis am 27. Februar 2021 dauert, auf grosses Interesse stösst. Vor allem Schulklassen aller Altersstufen, Vereine und Naturinteressierte nutzen die Gelegenheit, «Meister Bockert» näher kennenzulernen. Die Corona-Schutzmassnahmen werden im Naturzentrum konsequent eingehalten.



Blick in den Ausstellungsraum (Bilder: hasp)
Blick in den Ausstellungsraum (Bilder: hasp)

«Wir sind mit den Besucherzahlen bisher sehr zufrieden. Die Biber-Ausstellung stösst auf grosses Interesse. Vor allem sind es Schulklassen mit ihren Klassenlehrern, Vereine und Institutionen sowie zahlreiche Naturfreunde, die sich an der Tatsache erfreuen, dass der Biber wieder Einzug im Glarnerland hält», beantwortete Co-Naturzentrumsleiterin Monica Marti-Moeckli eine entsprechende Frage des Berichterstatters. Gemäss ihren Aussagen wurden seit einiger Zeit Biberpopulationen im Raume des Linth-Escher-Kanals und beim Einfluss der Linth in den Walensee gesichtet. Eine erfreuliche Feststellung, die vor allem bei den Freunden von Meister Böckle auf helle Begeisterung stösst.

Ist der Biber für Menschen gefährlich?

Biber sind die grössten einheimischen Nagetiere in Europa. Auch die Wirkung auf ihre Umgebung ist gross: Sie fällen, stauen, graben – und gestalten damit ihren Lebensraum mit immensem Eifer um. Das stösst aber nicht überall auf eitel Freude. Vielfach wird die Frage gestellt, ob der Biber für Menschen gefährlich ist. Diese Frage muss leider mit einem Ja beantwortet werden. Der Biber hat ein aggressives Territorialverhalten. Dabei verteidigen die beachtlich grossen Tiere ihr Revier gegen Eindringlinge vehement. Darum heisst es äusserste Vorsicht in der Nähe einer Biberburg, sei es beim Baden in einem See, Teich oder Fluss, denn die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, unliebsame Bekanntschaft mit aggressiven Bibern zu machen. Die Tiere werden nicht davor zurückschrecken, Eindringlinge anzugreifen. Wenn man sich vor Augen führt, dass Biber dank ihrer Beisskraft Bäume fällen können, dann kann man sich die Schwere der Verletzungen ungefähr vorstellen.

In der Schweiz gibt es rund 3000 Biber

An Land ist der Biber eher behäbig unterwegs, unter Wasser ist das Säugetier aber in seinem Element: Den beschuppten Schwanz nutzt er zum Navigieren, die entenartigen Hinterpfoten mit Schwimmhäuten als Antrieb. Sein unglaublich dichtes Fell, sein Gestaltungsdrang, das sogenannte Bibergeil und sein Fleisch haben zu seiner Ausrottung in Europa geführt. Doch an vielen Orten wurde der Nager sehr erfolgreich wieder angesiedelt. Aktuell gibt es wieder knapp 3000 Biber in der Schweiz, Tendenz steigend. Der Vegetarier ernährt sich im Frühling und Sommer bevorzugt von Kräutern und Stauden. Im Herbst und Winter fällt der Biber vermehrt Bäume – und ernährt sich dann von Knospen und Rinde der umgelegten Gewächse.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Februar 2020 und kann unter Einhaltung der vorgeschriebenen Corona-Schutzmassnahmen von Dienstag bis Freitag, 14.00 bis 17.30 Uhr sowie am Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr im Naturzentrum Glarnerland im Bahnhofgebäude in Glarus besucht werden. Anmeldungen unter Telefon +41 (0)55 622 21 82 oder per E-Mail [email protected] . Weitere Infos sind erhältlich auf www.naturzentrumglarnerland.ch