Bilder die Erinnerungen wachrufen

Schwanden und Umgebung im Fokus naiver Malerei. Unter diesem Titel werden bis zum 15. Februar 2008 in der Filiale Schwanden der Glarner Kantonalbank Bilder von Yvonne Grant-Birk ausgestellt. Am Freitag fand in Anwesenheit vieler Liebhaber von naiver Malerei die Vernissage zu dieser neuen Ausstellung statt.



Bilder die Erinnerungen wachrufen

Die naive Malerei ist wie das Empfinden bei den Kindern, diese kennen weder Ironie noch Sarkasmus, dies die Gedanken von Hansruedi Zopfi, Filialleiter der GLKB Schwanden zur Begrüssung der Gäste. Die Einführung in die lieblichen Bilder der Künstlerin übernahm Ruedi Jenny aus Schwanden, bei dem einige Bilder auch Erinnerungen an seine Jugend wachriefen.

Die Künslterin Yvonne Grant-Birk

„Das Wort naiv hat in unsrem Sprachgebrauch eher einen etwas abschätzigen Klang, wobei nach Duden das Wort keine andere Bedeutung als natürlich hat.“ Dies die Einleitung von Ruedi Jenny zu den Werken der Künstlerin. Sie ist in Näfels aufgewachsen und hat dort auch die Schule besucht. Nach dem Absolvieren der kaufmännischen Lehre arbeitete sie längere Zeit als Hostess bei der damaligen Swissair und lebt seit 1982 in Schwanden. Nebst der Arbeit und dem Beruf habe sie sich immer wieder kunsthandwerklich befasst. So unter anderem mit der Töpferei, der Bauernmalerei, dem Glasritzen und dem Herstellen von Puppen. Vor ungefähr zehn Jahren habe sie dann mit der naiven Malerei begonnen und eines ihrer Vorbilder war „Grandma Moses“, eine Künstlerin, die erst mit 70 Jahren mit dem Malen angefangen hatte. Die Künstlerin habe sich autodidakt ausgebildet und zur Verfeinerung der Technik auch verschiedene Kurse besucht und somit im Laufe der Zeit eine grosse Fertigkeit erreicht. Jenny weiter: „Ihre Antriebskraft ist die Freude am Malen und ihre Motive findet sie auf ausgedehnten Streifzügen in der näheren und weiteren Umgebung“.

Bilder die Erinnerungen wachrufen

Die Objekte die sie jeweils auswählt, werden nicht wie eine Fotografie wiedergegeben, sondern sie werden in einen ursprünglichen, quasi heilen Zustand zurückversetzt. Allerdings wird es für die Künstlerin immer schwieriger in der Umgebung noch geeignete Objekte zu finden, zu viele Gebäude wurden in letzter Zeit verändert oder sind gar ganz verschwunden. Erst in einem Zeitpunkt in dem wir unser bauliches und kulturelles Erbe nur noch auf alten Fotografien oder eben auf den eindrucksvollen Bildern von Yvonne Grant erleben können werden wir feststellen und empfinden, wie schmerzlich dieser Verlust ist. Anschliessend wandte er sich einem der ausgestellten Bilder zu und zwar dem Bild des ehemaligen Schulhauses von Schwanden. Das Bild strahle eine grosse Ausgewogenheit aus und ist zudem das Objekt in dem die heutige Vernissage stattfindet. Alle Details auf diesem Bild sind ganz sauber und fein ausgeführt und lassen wieder Erinnerungen an die ersten Schuljahre aufkommen. Vielen der anwesenden Gästen, die ebenfalls ihre Jugend in Schwanden erlebten, ging es bei diesen Schilderungen von Jenny ähnlich.

Die vielen Bilder im Kleinformat sind für den Betrachter zugleich auch Erinnerungsstücke an die unbeschwerte Jugend. Und die Werke wecken nicht nur Bilder, sondern auch Geräusche und Düfte aus dieser Zeit beim Betrachter.

Die Ausstellung in der Filiale der Glarner Kantonalbank in Schwanden dauert bis zum 15. Februar 2008.