Die Vorgaben waren für alle gleich. Persönliche Erfahrungen, die Ergebnisse zahlloser Gespräche, das intensive Studium von Fachliteratur, Begegnungen mit Betroffenen, die praktische Arbeit und anderes mussten nach exakten Vorgaben derart zusammengefasst werden, dass der jeweilige Vortrag in einem der drei Zimmer des Bildungszentrums an der Kirchstrasse 1 / Hauptstrasse 48 in Glarus nicht mehr als zehn Minuten dauern durfte.
Damit zeitlich alles stimmte, wurden die Ergebnisse nach einem straffen Zeitplan vorgetragen, Interessentinnen und Interessenten konnten aus der Fülle auswählen, was interessierte. Die Spannweite reichte vom Thema «Delir» im Pflegeheim», «Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei onkologischen Patienten in der End-of-Life-Care», «Pflegerische Massnahmen zur Schlafförderung im Alter bei chronischer Insomnie», «Assessment von Schmerz bei Menschen mit Demenz im Langzeitsetting», «Musiktherapie als pflegerische Intervention zur Förderung des Wohlbefindens von Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen in der palliativen Pflege» bis «Pflegerische Interventionen zur Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Depressionen in Langzeiteinrichtungen».
Vierundzwanzig Absolventinnen und Absolventen hatten sich mit der jeweiligen Thematik spürbar intensiv befasst. Mit grossflächigen Bildprojektionen wurden die vielen Aussagen verdeutlicht, der jeweils anschliessende Beifall war in jeder Hinsicht mehr als verdient. Es präsentierten: Aurela Kruezi, Carmen Sigrist, Nicole Pellstöcker, Sophia Schirmer, Anja Hämmerli, Malsore Jahja-Jakupi, Alexsander Hrasdil, Chiara Schwab, Elena Carabelli, Sandrine Steiner, Joana Balbino, Vera Hösli, Arta Naflu, Till Schätti, Biljana Vukasinovic, Annina Fischli, Vanessa Müller, Amy Allen, Natasa Vasilic, Radka Matovicova, Laura Marchionna, Natalie Rüegg, Angela Sabbatini und Janina Gübeli-Pfeiifer – sie alle spürbar konzentriert, hin und wieder ein klein bisschen nervös.
Sie zeigten auf, weshalb sie sich gerade diesem für sie faszinierenden, spannenden Arbeits- und Studienbereich gewidmet hatten, welche Erkenntnisse und Erfahrungen resultierten, was besonders aufgefallen war und was zumeist bleibend Bestand haben wird. So fanden beispielsweise Erwähnung: Erfahrungen in der persönlichen Ausbildung, Rückkehr eines Betroffenen und dessen Verhalten, mögliche Linderung von Delir, Apathie oder Unruhe bei Betroffenen, frühzeitiges Erkennen von Delir, geeignete Hilfen wie Farbwahl im Zimmer, Vermeidung von starkem Lärm, Aromatherapie, Behandlung von Immobilität, Fördern der möglichst ungestörten Nachtruhe, Einbezug bewährter Rituale, Erfragen von Wünschen und Ängsten, Erklären eines Krankheitsverlaufs gegenüber Betroffenen, Ergreifen deeskalierender Massnahmen, Schmerzmanagement.
Alle Ausführungen begannen mit der getroffenen Themenwahl und dem methodischen Vorgehen, führten zu Erkenntnissen und Resultaten, ganzheitlichen Angaben, Schlussfolgerungen und endeten mit dem persönlichen Fazit und dem, was ganz persönlich geblieben ist.
Auf eine gute Art hörte man das hohe Engagement, die Betroffenheit, die fachlichen Kompetenzen und dem heraus, was persönlich geblieben ist. Alle waren gut dokumentiert, gaben umfassend preis, was in die jeweilige Diplomarbeit eingeflossen, einbezogen war.
Nach der Vielzahl der Präsentationen blieb Zeit für Verweilen und Gedankenaustausch. Und es blieb die Gewissheit, dass die Absolventinnen und Absolventen ein hohes Fachwissen erworben haben und es in hoffentlich ganz positiver Weise am jeweiligen Arbeitsplatz einsetzen können.