Blattanalysen zeigen wieder hervorragende Resultate

In der Umgebung der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Niederurnen werden in einer einzigartigen Datenreihe seit 1971 die Blätter von rund 20 Buchen auf Schadstoffe untersucht



Seit 1971 werden die Blätter von rund 20 Buchen auf Schadstoffe untersucht
Seit 1971 werden die Blätter von rund 20 Buchen auf Schadstoffe untersucht

Die Messungen begannen auf Initiative des Gemeinderates Niederunen schon drei Jahre vor der Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennung. Die Probenahme erfolgt jedes Mal durch Mitarbeiter des Forstbetriebes Niederurnen und die Analysen durch die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf. Am auffälligsten sind die Resultate bezüglich des Inhaltsstoffes Chlorid, welches sich aufgrund des Salzsäureausstosses der KVA in den Blättern ansammelte.

Vor der Inbetriebnahme der KVA (1971 bis 73) lag der Chloridgehalt der Blätter bei etwa 0,17 Promille, nach der Inbetriebnahme stieg er zwischen 1974 und 1991 auf 1,4 Promille, nach der Inbetriebnahme der weitergehenden Rauchgasreinigung ab 1992 bis 2000 sank er auf 0,33 Promille und seit der Inbetriebnahme der neuen Rauchgasreinigung liegt er im Durchschnitt bei 0,083 Promille. Der Messwert für das Jahr 2009 liegt mit 0,065 Promille noch etwas unter dem Durchschnitt von 2001 bis 2009 und deutlich unter dem Wert von 1971 bis 1973.

Dieses Resultat zeigt einmal mehr, dass die Rauchgasreinigung der Kehrichtverbrennungsanlage im Jahre 2009 einwandfrei funktioniert hat und dass nurmehr geringe Spuren von Schadstoffen in die Umwelt abgegeben wurden. Zusammen mit den Massnahmen bei anderen Quellen (Industrie, Fahrzeuge, illegale Verbrennung) führt das dazu, dass im Laub heute deutlich weniger Chlorid enthalten ist als in den 1970er Jahren vor der Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage.

Neben dem Chlorid sind aber auch die Konzentrationen an Blei und Zink deutlich geringer als während der Betriebsphase der alten Rauchgasreinigung (1974-2000) und sogar geringer als in den 1970er Jahren ohne KVA.

Die für Europa einzigartige Datenreihe zeigt, dass Buchenblätter sehr gute Indikatoren für die Schadstoffbelastung einer Kehrichtverbrennung sein können. Weil diese Messungen schon so lange dauern, gibt es langsam Probleme mit der Lebensdauer der Buchen. Im Jahre 2009 ist der Versuchsbaum Nr. 16 umgefallen und auch 4 andere sind früher vorzeitig aus diesen Versuchen ausgeschieden.