Blaue Linth im goldenen Feld

Glarus Nord soll „Linth“ heissen und das namensgebende Gewässer im Wappen führen. Diesen Antrag stellt der Steuerungsausschuss einer kommenden Gemeindeversammlung.



wappen 1: Das Wappen
wappen 1: Das Wappen

„Die Linth fliesst durch das Gemeindegebiet, die acht bisherigen Ortschaften liegen je links (Näfels, Oberurnen, Niederurnen, Bilten) und rechts (Mollis, Filzbach, Obstalden, Mühlehorn).“ So interpretiert die Arbeitsgruppe „Namen und Wappen“ ihre favorisierte Variante des neuen Gemeindewappens. Die heraldisch korrekte Beschreibung lautet: „In Gelb (Gold) ein blauer Wellenpfahl, beseitet von je vier blauen, sechsstrahligen Sternen.“

In den Stellungnahmen aus der Bevölkerung zu den im Mai publizierten 30 Vorschlägen für das Wappen habe sich ein eindeutiger Erstplatzierter herauskristallisiert, heisst es im Schlussbericht der Arbeitsgruppe. Fast jede dritte der 133 Äusserungen hat sich für das jetzt vorgeschlagene Wappen ausgesprochen. Die zweit- und drittplatzierten liegen schon deutlich zurück, aber sehr nahe beieinander. Gut 13 Prozent haben für einen gewellten Sparren auf rotem Feld, kombiniert mit einem silbernen Stern und einem goldenen Mühlrad votiert, fast 13 Prozent für acht silbernen Ringe auf blauem Feld.

Ursprünglich wollte die Arbeitsgruppe auch das zweit- und das drittplatzierte Wappen als Alternativen an den Steuerungsausschuss weiterleiten. Das zweitplatzierte konnte allerdings einer Prüfung durch den Berater der kantonalen Projektleitung nicht standhalten. Als Kompensation machte dieser vier neue Vorschläge, die ihrerseits von der Arbeitsgruppe abgelehnt wurden, da sie der Bevölkerung nie zur Stellungnahme vorgelegen hatten. „Die Arbeitsgruppe sieht darin eine klare Abwertung ihrer Arbeit durch die kantonale Projektleitung“, heisst es dazu im Schlussbericht. Deshalb hat sich die Arbeitsgruppe entschlossen, nur die zwei unumstrittenen Wappenvorschläge weiterzuleiten.

„Linth“ soll sie heissen

Ebenso klar wie in der Wappenfrage hatte sich die teilnehmende Bevölkerung schon im Januar für den Namen „Linth“ für die neue Gemeinde ausgesprochen. Im Schlussbericht heisst es dazu: „Der Fluss verbindet nicht nur die heutigen Ortschaften, sondern kennzeichnet insbesondere den Landschaftstypus, indem er die Linthebene geschaffen hat und durch die Linthkorrektion Eschers die Besiedlung, die Industrialisierung und die vielfältige Erschliessung ermöglicht hat.“ Dieser wiederum sei die hohe wirtschaftliche Qualität der künftigen Grossgemeinde zu verdanken.

Auf dem zweiten Platz bei den Namen landete das schon vertraute „Glarus Nord“. Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass die beiden andern neuen Gemeinden ebenfalls bei „Glarus Mitte“ und „Glarus Süd“ bleiben.

Weg durch die Instanzen

Der Steuerungsausschuss hat sich an seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause den Anträgen der vorberatenden Arbeitsgruppe angeschlossen. Er leitet beide Wappen- und Namensvorschläge an eine kommende gemeinsame Gemeindeversammlung aller Glarus-Nord-Gemeinden weiter. Damit sollen die Wahlmöglichkeiten der Bevölkerung nicht zum Vornherein eingeschränkt werden. Zuvor müssen die Vorschläge aber noch eine Prüfung beim Kanton und beim Bund überstehen.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe:

§ Steve Nann, Niederurnen, Vorsitz (Gemeindeschreiber)

§ Susanne Grieder, Oberurnen (Konservatorin Freulerpalast)

§ Daniel Landolt, Mollis (Logistikassistent der Schweizerischen Post)

§ Georg Müller-Harder (Unternehmer, Stiftungsratspräsident Freulerpalast, Kulturpreisträger Näfels)

§ Mirko Slongo, Ennenda (Leiter AVOI Niederurnen, Künstler, Grafiker)

§ Bruno Weber, Niederurnen (Geschäftsleiter Volg Näfels, Präsident Verkehrsverein Niederurnen)

§ Christian Zimmermann, Mühlehorn (Kunstschmied/Hammerschmiede Mühlehorn)

*Daniel Fischli, Kommunikationsbeauftragter der Projektleitung von Glarus Nord