Blick zurück - Blick nach vorne

Im Rahmen eines geselligen Anlasses der neugegründeten FDP-Sektion Glarus-Süd sprach Dr. Fritz Schiesser, bis vor kurzem Glarner Ständerat, über seine Erlebnisse und Erfolge während seiner über 17 Jahren dauernden Arbeit in Bern. Im gleichen Anlass zeigte der Kandidat der FDP auf wo er seine Stärken und Erfahrungen im Ständerat einbringen würde.



Blick zurück - Blick nach vorne

Begrüsst wurden die über 40 FDP-Mitglider durch die Präsidentin, Hanna Mittner-Bruhin, welche anschliessend zu einem feinen Käsebuffet einlud. Die beiden Redner erschienen – bedingt durch wichtige Termine -mit leichter Verspätung. Oskar Müller, Landrat aus Linthal, übernahm die Vorstellung der Beiden und führte anschliessend auch durch die Diskussionsrunde.

Ein Abschied mit etwas Wehmut

In seinem Kurzreferat erzählte Fritz Schiesser wie es seinerzeit zu seiner Wahl in den Ständerat kam und wie er nach seiner Wahl im Ständerat, als noch Junger „Spunt“ aufgenommen wurde. Er zog auch einen Vergleich zwischen dem National- und dem Ständerat. „Der Nationalrat ist ein rein politischer Rat, hier wird nach Fraktionen abgestimmt und man ist in Fraktionen eingebunden.“ Schiesser weiter: „Im Ständerat ist man ein eigenständiger Vertreter und man vertritt in erster Linie den Kanton und erst in zweiter Linie die Partei.“ In kurzen Zügen streifte er seinen weiteren Werdegang im Ständerat, sein präsidiales Mitwirken in verschiedenen, sehr wichtigen Kommissionen, bis hin zu seiner Wahl als Ständeratspräsident in der Legislaturperiode 2003/04. Diese Ernennung bezeichnete er als einen seiner grössten Höhepunkte in seiner politischen Laufbahn. Aus dieser Zeit stammte auch die Annektode die er zum Besten gab. Kaum im Amt wurde er vom algerischen Botschafter zu einem Besuch in Algerien eingeladen. Humorvoll schilderte er dieses Erlebnis, dass damit endete, dass er ohne Kravatte und mit einer Plastiktasche ausgerüstet in Algier empfangen und über einen roten Teppich geführt wurde. Spannend schilderte er auch seine Erfahrungen in den verschiedenen Kommissionen, teils mit grossem Erfolg, teils aber auch mit unerfreulichen Niederlagen. „Wenn man Erfolg im Ständerat haben will, braucht es gute kollegiale Beziehungen, es braucht ein faires Auftreten gegenüber den andern und man muss suchen, wer ähnliche Interessen vertritt. Es ist wichtig, dass Allianzen gebildet werden und man muss sehen, dass Entscheidungen gefällt werden, die im Interesse des Kantons sind.“ Dies als Fazit und auch als Empfehlung an seinen zukünftigen Nachfolger in Bern. Das seien die persönlichen Erfahrungen von beinahe 18 Jahren Ständeratzeit. Einem schönen Lebensabschnitt und er erklärte offen und ehrlich, dass ihn der letzte Tag im Ständerat geschmerzt habe. Man sitzt des letzte Mal auf seinem Stuhl im „Stöckli“ und man weiss, es kommt nie wieder vor, da sei auch bei ihm Wehmut aufgekommen. „Es geht im Leben jedem so, irgendwann ist ein Lebensabschnitt fertig und es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der sicher auch seine schöne Seiten hat.“ Mit diesen Worten schloss Schiesser sein eindrückliches Referat.

Ein Blick nach vorne

Als zweiter Redner an diesem Abend sprach Regierungsrat Pankraz Freitag über die Gründe seiner Kandidatur und was er bei einer Wahl in den Ständerat für den Kanton Glarus als die wichtigsten Themen respektive Schwerpunkte sehe. „Der Ständerat ist die Vertretung der Kantone und ich habe nun zehn Jahre versucht für den Kanton zu arbeiten und den Kanton auch zu vertreten, darum wäre der Schritt in den Ständerat eine automatische Erweiterung von meiner Arbeit.“ Weit vorne stehen dabei die Finanzen, dass heisst wie weiter mit der NFA, denn 2011 werden die Karten neu gemischt. Auch die Frage nach Steuererleichterung und damit verbunden, einer Steigerung der Attraktivität des Kantons Glarus hat bei ihm hohe Priorität. Das Mobilitätskonzept und der wichtigen Anbindung von Glarus an das Nationalstrassennetz – Glarus bis Leimen – ist bei ihm im Kalender stark angestrichen. Zudem die wichtigen Fragen Energie und Umwelt, aber auch Bildung sehe er als wichtige Schwerpunkte, die er im Interesse des Kantons in Bern vertreten werde. Am Schluss seiner Ausführungen konnte er noch eine positive Meldung aus Baden überbringen. Die Axpo Holding AG habe an der heutigen Sitzung beschlossen, die neue Konzession der KLL in Kraft zu setzen. Damit werden Mittel in der Grössenordnung von gut 330 Millionen Franken freigegeben.

Nach einer engagiert geführten Diskussion überreichte die Präsidentin Hanna Mittner dem bisherigen Ständerat Fritz Schiesser einen Stadtplan von Zürich, mit dem Wink auf seine neue Tätigkeit als Präsident des ETH-Rates.