Wer die «Juke Joint Pimps» zum ersten Mal hört, könnte meinen, die Band käme irgendwo aus Amerika. Tatsächlich stammen T-Man und Mighty Mike aber aus Köln-Bonn. Dort taten sich die beiden um 2004 auch zusammen, um auf privaten Studentenpartys wilden Rhythm’n’Blues zu spielen, anfangs sogar noch als Trio. Der rasche Verlust des Kontrabassisten zwang Mike dann ans Schlagzeug, um bloss nicht als akustisches Bluesduo zu enden. Wenn schon zu zweit, dann als Two Man Band – die Geburtsstunde der «Juke Joint Pimps». In schrillen Zuhälteroutfits spielten sie ihre ersten Konzerte mit ungehobelten Chicago-Blues. Was beim Kölner Bluespublikum anfangs auf wenig Gegenliebe stiess, wurde von der Trash- und Punkrockgemeinde auf Anhieb mit offenen Armen und Ohren angenommen. Die wilde, rohe Energie des frühen elektrischen Blues und der anarchische Humor von zwei Durchgedrehten vereinen seither die Genrelager.
Keine Verschnaufpause
Wer sich also auf einen ruhigen Abend einstellt, wird kommenden Samstag im «Veka» in Glarus so richtig aus den Socken gewirbelt werden. Die «Juke Joint Pimps» gehen nämlich ziemlich schräg ans Werk. Mit Standschlagzeug, Gitarre, Mundharmonika und Megafon bewaffnet lassen sie dem Publikum live kaum eine Verschnaufpause. Die Sets bestehen aus Bluesklassikern, die man allerdings in dieser Form in der Schweiz noch nie gehört hat.
Nach dem Konzert sorgt dann ein DJ-Set von «Der heisse Kanal» dafür, dass die Stimmung auf dem Siedepunkt bleibt. Wer also einen Abend mit viel Energie und dem gewissen Rotlichtcharme miterleben will, sollte am Samstag, 19. Mai, die vertraute Couch vor dem Fernseher verlassen. Denn was im «Veka» zur Hauptsendezeit geboten wird, ist grosses Kino …