„Bolschoi Don Kosaken“ – Chor mit historischer Tradition

Am kommenden Dienstag geben die „Bolschoi Don Kosaken“ in der Stadtkirche von Glarus ein Konzert. Im ersten Teil werden sakrale Lieder aus der russisch-orthodoxen Liturgie gesungen, im zweiten Teil Kosakenlieder und russische klassische Lieder.



Bolschoi Don Kosaken Chor: Stimmgewaltig und besser denn je. (Bild: zvg.)
Bolschoi Don Kosaken Chor: Stimmgewaltig und besser denn je. (Bild: zvg.)

Petja Houdjakov, der charismatische Leiter des weltberühmten Chors, wird dieses Jahr 75 Jahre alt. Als vielseitiger Künstler ist er gleichzeitig Chorleiter, Dirigent, Sänger, Komponist, Choreograph und Tänzer.

Durch Zufall entdeckt
Legenden ranken sich um den Chor der Don Kosaken. So heisst es auf einer alten Schallplatte, der Kosakenoffizier Serge Jaroff habe in einem Internierungslager auf der Krim die Idee gehabt, aus seinen Leuten den „Don Kosaken Chor“ zu bilden. Eine andere Geschichte erzählt, dass Teile der Kosaken nach der Revolution via Türkei nach Bulgarien gewandert seien. Durch Zufall habe ein belgischer Manager gehört, wie die Kosaken dort bei einem Feuer gesungen hätten. Er engagierte diese Kosaken sofort und führte sie als „Don Kosaken Chor“ 30 Jahre lang mit sensationellem Erfolg in der ganzen Welt herum. Einigkeit herrscht darüber, dass der Chor seinen ersten grossen, glanzvollen Auftritt am 4. Juli 1923 in der Wiener Hofburg hatte.

Neue Erfolge mit Petja Houdjakov
Nach dem Belgier führte ein deutscher Manager den Chor weitere 30 Jahre. In dieser Zeit, in der Konzertsaison 1979/80, begann Petja Houdjakov, dessen Eltern aus Rostov am Don stammten und mit Serge Jaroff bekannt waren, mit den Don Kosaken aufzutreten. Als ihr musikalischer Leiter Serge Jaroff während einer Konzertsaison krank wurde, bat der deutsche Manager Petja Houdjakov, bei den verbleibenden 12 Konzerten den Chor zu leiten.
Später übernahm Petja Houdjakov den Chor und nannte ihn „Bolschoi Don Kosaken“. Seine Idee war, den ganzen Chor mit Opernsängern zu besetzen. Heute sind alle Sänger in Russland oder der Ukraine geboren, alle haben bereits eine imponierende Karriere als Berufssänger hinter sich. Daher tönt der Chor so einmalig. So hiess es dereinst in einer Zeitung: „Der Klang des Chors erinnert an eine Kirche, ein richtig kathedralischer Klang. Die Stimmen kommen von allen Seiten, jeder Ton, jede Wortsilbe ist klar und ausgeprägt. Man hört alle möglichen Schattierungen und dynamische Forte – Piano – Wechsel. So sollte ein Chor tönen. Auch die begleitenden Instrumentalisten sind musikalisch perfekt.“
Petja Houdjakov hat den Chor zu neuen Spitzenleistungen geführt. Nach sieben Jahren unter seiner Führung schrieben die Zeitungen, die Don Kosaken seien jetzt noch besser als früher mit Serge Jaroff.