Boomende Firma baut für noch mehr Beleuchtungssysteme

Die Firma Nivatec baut im Feldbach beim Flugplatz Mollis ein Produktionsgebäude sowie Büros. Im Herbst soll der

Betrieb, der vorläufig noch in der alten Spinnerei Mollis

untergebracht ist, umziehen können.



In schnellen Bauschritten voran: Architekt und Bauleiter Fritz Landolt (v.li.)
In schnellen Bauschritten voran: Architekt und Bauleiter Fritz Landolt (v.li.)

Die Fundamentriegel der künftigen Produktionshalle geben bereits einen Einblick von der künftigen Grösse. 36 auf 19 Meter soll die Halle aus Stahl werden, die aus einem vorderen, offenen Teil sowie einem hinteren Teil mit Produktion und Montageräumen besteht. Rund 80 Pfähle wurden bis 24 Meter tief in den Grund gerammt, damit das Fundament eine gute Basis hat.In der Halle werden weitere Beleuchtungssysteme entstehen, deren Scheinwerfer sich für die Wartung bis zum Boden absenken lassen. Zahlreiche Flughäfen in der ganzen Welt – unter anderem München, Jeddah und Doha – gehören zu den Nivatec-Kunden. Und der Markt wächst weiter, wie Geschäftsführer René Vuillemin bestätigt. Deshalb auch der Neubau.Erste grosse InvestitionDemnächst sollen die Elemente für den Bürotrakt von der Frefel Holzbau AG angeliefert werden. Dieser Trakt wird in Minergiebauweise gebaut. Besonders freut sich der Geschäftsführer auf die daran anschliessende Terrasse und den Ausblick in die Glarner Bergwelt, den auch die Kunden aus dem mittleren Osten über alles schätzen. Sowie auf das Biotop, das entstehen soll: Die Büroräume werden darüber hinausragen.Und sollte die Firma noch weiter wachsen, gäbe es auch noch Reserve: Mit der Gemeinde Mollis wurde ein Baurechtsvertrag für eine Parzelle von 6200 Quadratmeter abgeschlossen; 4200 davon werden nun überbaut. Möglichst viele einheimische Firmen werden beim Bau berücksichtigt, erklärt Vuillemin. Es handle sich um die erste grosse Investition der 1997 gegründeten Nivatec.Fünf Jahre vorausDer Geschäftsführer ist oft unterwegs, um möglichst nahe bei den Flugplätzen zu sein. Momentan reist er nach Jeddah, wo er für den König von Saudi Arabien die Beleuchtung des persönlichen Flughafens baute und ebenfalls jene für die Pilger nach Mekka. Je länger, je mehr profitiert die Glarner Firma vom Knowhow und dem Beziehungsnetz in Saudiarabien.«Wir arbeiten fünf Jahre voraus», erzählt er. Dabei denkt er beispielsweise an den Flughafen Berlin, für welchen im Jahre 2011 ein Auftrag realisiert wird. Oder er erwähnt mehrere andere Produkte, die noch gar nicht auf dem Markt sind, für welche aber bereits die Patente angemeldet wurden. Ist der Neubau bezogen, werde noch ein zusätzlicher Mitarbeiter angestellt.Eigenständig gebliebenRené Vuillemin und Christian Schlegel hatten die Firma Nivatec gegründet. Vormals wurden in Nidfurn, dem früheren Wohnort der Familie Vuillemin, in einer offenen Garage Teile für Flughafenbeleuchtungen produziert; Christian Schlegel, der in Flums wohnt, drehte Teile auf seiner Drehbank bei sich zu Hause. Dann folgte der Umzug in die Holzbau Wirth AG in Schwanden, später die Übersiedlung nach Mollis in die alte Spinnerei.2007 ging die Nivatec mit sämtlichen Geschäftsanteilen an Pfleiderer Europoles GmbH. «Nicht, weil wir mussten, sondern ganz bewusst, um weiter ausbauen zu können und Synergien zu nutzen», erklärt René Vuillemin. Europoles sei der grösste Mastenproduzent in Europa. «Wir sind eine Rosine innerhalb des Kuchens», so Vuillemin weiter. Dank Nivatec sei nun Europoles ebenfalls im mittleren Osten ins Geschäft gekommen. «Wir sind eigenständig geblieben; was wir da machen, verantworten wir auch.» Auch der Neubau werde von Nivatec selber geplant und finanziert.Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer