Braunwald auf dem Weg nach vorn

Braunwald braucht die Sportbahnen, die Sportbahnen brauchen Braunwald. An der diesjährigen GV der Sportbahnen Braunwald AG präsentierte der VR-Präsident Fritz Trümpi ein fünf Punkte umfassendes Massnahmefeld zur zukünftigen Destinationsentwicklung von Braunwald. Die Aktionäre stimmten einstimmig einer Umwandlung der Darlehen zu Aktienkapital und einer Aktienkapitalerhöhung in der Höhe von 3,350 Millionen Franken zu.



Braunwald auf dem Weg nach vorn

Zu Beginn der Generalversammlung präzisierte Fritz Trümpi, dass die Sportbahnen erstmals seit der Gründung vor sechs Jahren einen Verlust im Geschäftsjahr 2010 zu verbuchen haben. Weiter seien die Umsatzzahlen im Wintergeschäft in all den Jahren nie unter zwei Millionen Franken gefallen. Braunwald leide wie viele andere Kurorte und Sportbahnen unter den schlechten Wetterbedingungen. In Braunwald komme zusätzlich noch dazu, dass es zurzeit am Angebot an «warmen Betten» sprich guten Übernachtungsmöglichkeiten, fehle. Auch die Zukunft Tourismus Destination Glarus Süd wurde von Trümpi kurz angesprochen. Im vergangenen Jahr wurden aus den vielen Tourismusorganisationen noch zwei gemacht. «Diese beiden Tourismusorganisationen arbeiten sehr gut zusammen, Ziel ist es aber, diese beiden Organisationen wenn möglich in zwei Jahren in eine Organisation zusammenzuführen.»

Fünf Massnahmefelder bis 2020

Nicht nur die Sportbahnen alleine, sondern ganz Braunwald stehen seit einem Jahr im Blickpunkt des Verwaltungsrates, denn die Sportbahnen ohne Braunwald können genauso wenig existieren, wie Braunwald und der Ferienort ohne die Sportbahnen. Wie VR-Präsident Trümpi ausführte, sind bis 2020 gesamthaft fünf Massnahmefelder vorgesehen, wobei das gesamte Dokument bereits fertiggestellt ist und bereits der Gemeinde und der Kantonalbank vorgestellt wurde. Das Massnahmenpaket, das fünf Bausteine beinhaltet (siehe Bild 2), wird am kommenden Mittwoch der Regierung, zusammen mit den Gemeindevertretern, nochmals präsentiert und zur Genehmigung vorgelegt. «Das, damit die Gemeinde wie auch der Kanton sieht, wohin Braunwald in Zukunft gehen soll und auch muss.» Zur Realisierung wird aber Hilfe benötigt, Hilfe, welche mit Personen verbunden ist. "Glücklicherweise konnten wir diese Personen innerhalb und ausserhalb des Kantons bereits finden, die uns bei der geplanten Destinationsentwicklung unterstützen." Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch die Bevölkerung über die Pläne noch in einer öffentlichen Veranstaltung informiert. «Ich danke Ihnen, liebe Aktionäre, schon heute für Ihre Unterstützung und Hilfe und wenn Sie Anregungen und Ideen haben, geben Sie uns diese bekannt, wir werden diese auf jeden Fall eingehend prüfen.» Ein wichtiger Schritt für Braunwald muss es sein, sich in absehbarer Zeit vom fossilen Brennstoff zu verabschieden. Dies eine der verschiedenen Massnahmen mit Blick in die Zukunft.

Aktiven in der Bilanz «konservativ» bewertet

Zur Jahresrechnung, die mit einem Verlust von rund 750 000 Franken abschloss, gab Trümpi einige Erklärungen und betonte dabei, dass unter anderem auch Abschreibungen in der Grössenordnung von 620 000 Franken in die Rechnung aufgenommen wurden. «Es kann aber nicht sein, nur weil wir ein aussergewöhnliches Geschäftsjahr hatten, dass wir die Rechnung beschönigen.»Aber es ist einfach Tatsache, dass infolge der vielen Bettenverluste und des fehlenden Tagestourismus die Einnahmen im vergangenen Jahr um über 250 000 Franken tiefer ausgefallen sind. In der Bilanz, so Tümpi weiter, sind die Aktiven konservativ bewertet, dies sei seine Art als Unternehmer, denn eine Überbewertung hole einen früher oder später doch wieder ein. Wie Revisor Hans Umberg kurz erläuterte, sei durch den erwähnten Verlust von rund 750 000 Franken auch das Eigenkapital von 3 Millionen Franken auf neu 2,250 Millionen Franken gesunken, ist aber durchaus noch intakt. «Durch diesen Verlust hat der VR nun reagiert und entsprechende zukunftsweisende Massnahmen eingeleitet wie in den nachfolgenden Traktanden vorgesehen.»

Aktienkapitalerhöhung klar genehmigt

In den folgenden beiden Traktanden ging es darum, die Darlehen in der Höhe von 3,685 Millionen Franken vollumfänglich zu Aktienkapital im Nennwert von 30 Franken pro Aktie umzuwandeln, was insgesamt 122 384 Namensaktien ergibt. Die Aktionäre stimmten dem Antrag des Verwaltungsrates einstimmig zu. Nach eingehenden Ausführungen durch den Verwaltungsrat Markus Braun hatten die Aktionäre über eine Aktienkapitalerhöhung von 3,350 Millionen Franken zu befinden. Auch dieser Antrag fand die einstimmige Zusage der Aktionäre. Diese Aktienkapitalerhöhung ist in den kommenden zwei Jahren vorzunehmen.

Am Schluss der Generalversammlung verabschiedete der Präsident den Leiter Gastro, Markus Sommer, der auf Ende dieses Monats ausscheidet und eine neue Herausforderung ausserhalb des Kantons angenommen hat. Nachfolger wird Claudio Keller, der während vielen Jahren das «GH» in Ennenda führte. Werner Bäbler, Geschäftsführer der Sportbahnen AG, erklärte noch kurz die geplanten und notwendigen Investitionen, wobei der Schwerpunkt bei der Sesselbahn Bächital liegt.