Braunwald geht seinen Weg

In der Destinationsentwicklung «Braunwald 2020» bekennt sich der Kurort zu seiner bisherigen Autofreiheit. An der Orientierung vom vergangenen Freitag im Kunsthaus Glarus informierten Fritz Trümpy, Verwaltungsratpräsident der Sportbahnen, und der Präsident der Stiftung Zumthor-Projekt, Benedikt Wechsler, was bereits ausgeführt und was noch getan werden muss.



Verwaltungsratpräsident der Sportbahnen Braunwald bei seinen Ausführungen zu «Braunwald 2020». (Bilder: ehuber) Urs Kreis
Verwaltungsratpräsident der Sportbahnen Braunwald bei seinen Ausführungen zu «Braunwald 2020». (Bilder: ehuber) Urs Kreis

«Braunwald war lange Zeit Pionier im Sommer- und Wintertourismus und nun gilt es verlorenes Terrain wieder aufzuholen.» Zu Beginn der Präsentation warf Fritz Trümpy einen Blick zurück in die glorreiche Zeit von Braunwald mit seinen internationalen Gästen. «Die Zeit ist jedoch etwas stehen geblieben, Braunwald bedarf einer sanften Erneuerung. Bereits konnten mit dem neuen «Ahorn» erste Teilerfolge bei den fehlenden Hotelbetten verzeichnet werden.» Für Trümpy ist es wichtig, dass Braunwald als feine Ferienregion im Glarnerland positioniert wird. Als idyllischer Ort für Familien, Erholungssuchende, Naturbegeisterte und Kulturgäste.

Fünf Bausteine im Projekt «Braunwald 2020»

«
Die Destinationsentwicklung basiert auf fünf Bausteinen, welche bildlich gesprochen wie Zahnräder ineinandergreifen.»

Baustein 1
beinhaltet das Angebot am Berg als schneesicherer und gemütlicher Wintersportort, mit einem einzigartigen Sommerangebot und mit einer attraktiven Berggastronomie.
Baustein 2
befasst sich mit den verlorenen warmen Betten, die nach erheblichem Rückgang wieder aufgebaut werden. Dabei stehen die Ansiedlung von professionellen Beherbergern und attraktive Produkte für wertschöpfungsstarke Gästesegmente im Vordergrund.
Baustein 3
Die autofreie Mobilität sieht die konsequente Realisierung des Alleinstellungsmerkmales «autofrei» vor. Geplant sind speziell für Braunwald entwickelte Elektrofahrzeuge, Pferdekutschen sowie ein Taktfahrplan.
Baustein
4 widmet sich der Wiederbelegung des speziellen Charakters des Dorfes, verschiedenen Programmen mit Kultur, Bildung und aktiver Erholung sowie einem entspannten und erlebnisreichen Reiseweg von und nach Braunwald.
Baustein 5
schlussendlich steht für ein «energiereiches Braunwald», in dem möglichst wenig Energie vom Tal auf das Hochplateau transportiert wird. Ziel ist es, durch Nutzen und Fördern von lokal verfügbaren Energien und durch Verbesserung der Energiebilanz der Gebäude, dass 2020 kein Heizöl mehr nach Braunwald transportiert werden muss.
«Vieles wurde bereits realisiert, weitere Schritte sind geplant und in der Ausführungsphase, bei vielen müssen wir aber noch die richtigen Voraussetzungen erarbeiten», meinte Trümpy am Ende seiner Ausführungen.

Hotel und Musiksaal in den Bergen

«Die Kultur hat historisch gewachsene Wurzeln in der Region, gehören doch zum Beispiel die Musikwochen Braunwald zu den etablierten Kulturveranstaltungen der Schweiz.» Botschafter ad und Präsident der Stiftung Zumthor-Projekt, Benedikt Wechsler, gab Einblick in das Projekt für ein «exquisites» Hotel mittlerer Grösse mit einem eigenen Konzertsaal. Das geplante Hotel müsse rentabel wirtschaften, für den Konzertsaal und dessen Veranstaltungen soll die Stiftung die Finanzierung sichern. Noch stehe der definitive Standort des Musikhotels nicht fest. «Das alte Gute bewahren, das gute Neue wagen diese fortschrittliche Philosophie des Glarner Heimatschutzes verkörpern auch die Werke von Architekt Peter Zumthor.» Man habe am Vortag, so Wechsler weiter, den Vertrag mit Zumthor unterzeichnet, noch fehlte allerdings eine Unterschrift. Diese leistete ihm dann Regierungsrätin und Stiftungsmitglied Christine Bickel unter den Augen der sehr zahlreich erschienenen Gäste.

«Wenn Braunwald aufblüht, hilft das ganz Glarus Süd», erklärte der Gemeindepräsident von Glarus Süd, Thomas Hefti. Die Gemeinde wolle gute Rahmenbedingungen bieten. Zur Auflockerung, als grosse Überraschung und zur Einstimmung in das Zumthor-Projekt, sang die bekannte Glarner Künstlerin Betty Legler ein eigens komponiertes Lied, das sich inhaltlich ganz auf das Glarnerland und seine Schönheiten konzentrierte.