Braunwalder Kinder begeistern mit Musical

Einmal mehr füllte die Braunwalder Theatertruppe unter Leitung von Ursi Kessler an

zwei Abenden der Nachweihnachtszeit die von Markus und Ruth Hefti zur Verfügung gestellte Halle der Holzbau AG bis auf den letzten Stehplatz. «Hans mein Igel» heisst das Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm, welches die rund dreissig Akteure vom Kindergartenalter bis zur sechsten Klasse einstudiert, bearbeitet und mit vielen eigenen Ideen ausgestattet hatten.

 



Begeisternder Schlusschor - aus vollen Herzen. (Bild: zvg)
Begeisternder Schlusschor - aus vollen Herzen. (Bild: zvg)

Das in die Glarner Bergwelt gesetzte Stück wurde untermalt mit passioniert vorgetragener Musik von Gabriel und Noah Schildknecht; die Dudelsackklänge, die dem verunstalteten Bauernsohn Trost spenden, meisterte Pädde Kistler gekonnt mit melancholischen mittelalterlichen Weisen. Begeistert haben neben dem hingebungsvollen und professionellen Spiel der Kinder die bunten, fantasievollen Kostüme, die von den Lehrpersonen und ihrem erweiterten Familienkreis entworfen und geschneidert wurden. Beleuchtung und Bühnenbau übernahmen tatkräftig ehemalige Primarschüler und weitere Familienmitglieder ehrenamtlich.

Spürbare Ehrlichkeit und Überzeugung

Das Spezielle an den im Verlaufe eines Schuljahres ausserhalb des Stundenplanes eingeübten Stücken von Ursi Kessler ist das Mass, in welchem sich die Schauspieler miteinbringen können; Texte und Passagen gestalten – was auch dazu führt, dass eine Ehrlichkeit und Überzeugung im Spiel mitschwingt, die manch grossem Bühnenwerk wohlanstünde. Dieses Herangehen an ein nicht einfaches Märchen eröffnet auch den Kleinsten die Möglichkeit, eine auf sie zugeschnittene Rolle auszufüllen. Und ebenfalls typisch für die Braunwalder Vorführungen sind die musikalischen Einlagen, die sich weit abheben von dem, was man allgemein von einem «Schülerchor» erwarten darf. Was an diesen Abenden an Liedern mehrsprachig vorgetragen wurde, verdient höchsten Respekt. Wenn innert Sekundenbruchteilen ein Lied beim Öffnen und Schliessen eines Adventsfensters vom dahinter verborgenen Chor in voller Lautstärke angestimmt und abgebrochen wird, bedarf dies nicht nur langen Übens, sondern auch unvorstellbar perfekter Choreografie und Disziplin von Seiten der jugendlichen Sänger unter der Leitung von Renata Kessler.

Beigeisterter Applaus

Das aus vielen Feriengästen zahlreicher Nationen, aber natürlich auch aus Eltern und Verwandten zusammengesetzte Publikum zollte der Truppe die angemessene Anerkennung mit begeistertem Applaus, der zur einen oder andern Pause im Spiel führte. Anschliessend an die Vorführung trafen sich Künstler und Zuschauer beim von der Holzbau AG gespendeten Aperitif zu Gespräch, Lob und Kritik – und der vielfach geäusserte Wunsch nach Weiterführung der Theatertradition hoch über dem Alltag stiess hoffentlich bei Lehrern und Schülern auf offene Ohren.