Die Linth entspringt im Tödi-Massiv. Ihre Hauptquellbäche sind der Sandbach und der Limmernbach. Dort, wo die beiden Bäche zusammenfliessen, beginnt die Linth. Nicht weit unterhalb dieser Stelle befindet sich die Pantenbrücke, die 1457 als Steinbogenbau errichtet wurde und sich «über ein entsetzlich tiefes und dunkles Tobel» wölbt. Kurz vor der Einmündung der Linth in den Zürichsee entstand um 1650 die erste Grynau-Brücke: sie verband Innerschweiz und Ostschweiz.
«Brücken zwischen Linthal und Grynau»
«Alte Brücken über die Linth: zwischen Linthal und Grynau» – so lautet der Titel der Exkursion vom Samstag, 14. April. Besammlung ist um 09.45 Uhr beim Bahnhof Rüti GL. Der Anlass steht unter der Leitung von Dr. Stefan Paradowski, Kunst- und Regionalhistoriker, Glarus. Es ist die zweite Veranstaltung seiner heurigen sechsteiligen Exkursionsreihe «Geschichte im Gelände» (siehe unter www.paradowski.ch). Zwischen Linthal und Grynau gab es im 18. Jahrhundert etwa 15 Brücken, heute existieren rund 50, die Eisenbahnbrücken mit einberechnet.
Vom Bahnhof Rüti bewegt sich die Exkursion zur Steinbogenbrücke im Dorf. Sie wird 1471 erstmals erwähnt, als das Land Glarus die Unterhaltspflicht für die 16 Linth- und Sernfbrücken auf die einzelnen Tagwen verteilt. Diese Regelung blieb bis Ende 19. Jahrhundert gültig.
Mit Ziegeln bedeckt: Ziegelbrücke
Ziegelbrücke war für Glarus vom Mittelalter bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Brücken-, Zoll und Warenumschlagplatz. Hier vereinigten sich vor der Linthkorrektion (1807-22) der Walenseeausfluss Maag und die Linth, die vom Glarnerland mäandrierend den Weg zum Zürichsee suchte. Spätestens seit 1451 gibt es hier eine Brücke.
Grubenmann-Brücken
1743 entstand eine ziegelbedeckte Holzbrücke – daher der Name Ziegelbrücke. Sie wurde von Johann Ulrich Grubenmann (1709-1783, Teufen) gebaut und 1799 von den Franzosen zerstört. Er war für seine aussergewöhnlichen stützenfreien Brücken- und Dachkonstruktionen berühmt. Grubenmann-Brücken kannten auch Glarus (1765) und Netstal (1768). Derselbe Baumeister liess 1764 im Erlen in Schwanden eine gedeckte Holzbrücke über den Sernf errichten.
«Zollkrieg» zwischen Glarus, Schwyz, Zürich
In der Grynau wurden Zölle erhoben. Die Schifffahrt Zürich-Linth-Walenstadt regelte seit 1498 die drei Stände Zürich, Schwyz und Glarus gemeinsam. Die Linth-Schifffahrt war nebst der Rhein-Schifffahrt wohl eine der bedeutendsten der Schweiz. Mit dem Grynau-«Zollkrieg» zwischen Glarus, Schwyz und Zürich befasste sich 1654 die Tagsatzung in Zug. Die Grynau-Brücke wurde während der Helvetik (1798-1803) dreimal zerstört. Mit der Eröffnung des Grynau-Linthkanals am 16. Dezember 1815 musste eine neue Brücke gebaut werden.
Brücken über die Linth
Zahlreiche Brücken überspannten die Linth. Immer wieder haben Hochwasser die schwebenden Bauwerke weggerissen oder beschädigt. Zwischen Linthal und Grynau gibt es im 18. Jahrhundert etwa 15 Brücken, heute rund 50. Sie sind Thema der Exkursion vom 14. April.