Bruno Jelk – Bergretter und Ausbilder

Der erfahrene und international gefragte Bergretter Bruno Jelk berichtete am vergangenen Freitag in der «Chämistube» auf Grotzenbüel in Wort und Bild über seine Tätigkeiten als langjähriger Rettungschef von Zermatt, als Entwickler von geeigneterem Rettungsmaterial und als Berater bei der Gründung neuer Rettungsorganisationen, zum Beispiel in Nepal oder in Sotschi für die olympischen Winterspiele 2014.



Bruno Jelk – Bergretter und Ausbilder

Im Anschluss an die interessante Demonstration einer Long-Line-Rettung warteten die vielen Besucher gespannt auf den Vortrag vom wohl bekanntesten Schweizer Bergretter, Bruno Jelk. Er verstand es die Anwesenden bereits mit den ersten Erklärungen zu seiner Person und seinen Aufgaben als Bergretter in Zermatt in seinen Bann zu ziehen.

Wer ist Bruno Jelk?


1943 als ältester Sohn einer Bergbauern- und Hirtenfamilie geboren, half Bruno Jelk bereits früh auf der Alp mit. Nach Stationen als Grenzwächter und Bergführer kam er 1972 zur Air Zermatt, 1980 wurde er deren Rettungschef.

In 34 Jahren hat er als Rettungschef von Zermatt nicht nur Tausenden von Menschen das Leben gerettet, sondern auch das Rettungswesen revolutioniert. Seine Erfindungen und Weiterentwicklungen von Geräten wurden weltweit zum Rettungsstandard. So zum Beispiel das Dreibein, die Rettungswinde, die Rettungsbahre, die MERS-Rettung (Mulitple Evacuation Rescue System, sowie Longline.

Das Wissen und Können von Bruno Jelk ist weltweit gefragt. Im August 2012 wurde er angefragt, einen Lawinendienst sowie den Rettungsdienst in Sotschi aufzuziehen. Er nahm die anspruchsvolle Aufgabe an und meisterte sie mit Bravour. Die Medien feierten ihn als «unseren Helden von Sotschi». Besonders am Herzen liegt Jelk die Bergrettung im Himalaya, wo er massgeblich beim Aufbau einer Rettungsstation mithalf.

Bruno Jelk der Retter und Ausbilder


«Die Arbeit als Bergretter ist sehr anspruchsvoll», erklärte Jelk zu Beginn seines sehr spannenden und äusserst interessanten Vortrages in der «Chämistube» in Braunwald. Dies gelte vor allem auch für die Psyche, denn man berge nicht nur Lebende. Wie man damit umgehe, erklärte er gleich selber: «Das kann man nicht lernen. Entweder man hat die Fähigkeit, das zu verarbeiten oder nicht. Wenn dir das zu nahe geht, ist die Arbeit nichts für dich. Da kannst du noch so gut sein. Wie er weiter ausführte, rücke das Rettungsteam bei jedem Wetter aus. Selbst wenn eingesehen werden müsse, dass eine Rettungsaktion nicht durchführbar sei, hätten sie jeweils alles versucht. Er sprach an diesem Nachmittag in Braunwald über seine verschiedenen erfolgreichen, aber leider auch erfolglosen Einsätzen in den Alpen. Spannend seine Schilderungen während seiner Zeit in Nepal. Hier hat Jelk im Laufe der Zeit viele Helfer ausbilden können und sein riesiges Wissen und seine grosse Erfahrung weitergeben können. Die Anwesenden spürten, dass er mit Herz und Seele an diesem Land hängt und auch nach dem verheerenden Erdbeben mit den Bewohnern mitgelitten hat.

Am Schluss erklärte er, dass er bereits im September wieder nach Nepal fliegen werde, um den Menschen weiter helfen zu können. Wie er betonte, fliege er auf eigene Kosten und auch die Kosten während seines Aufenthaltes in Nepal trage er jeweils selbst. Eine von Claudio Keller spontan ausgerufene Spendenaktion ergab die erfreuliche Summe von über 450 Franken. «Dieses Geld werde ich in Nepal sinnvoll einsetzen, herzlichen Dank.»