Brutto- und Reingewinn der GLKB deutlich über Vorjahr

Die Glarner Kantonalbank (GLKB) blickt auf ein erfolgreiches 2012 zurück. Der Bruttogewinn von 15,1 Mio. Franken liegt deutlich über den Erwartungen und der Eigenmitteldeckungsgrad liegt neu über 200%. Der hohe Kundengelderzufluss liess die Bilanzsumme um 11% ansteigen und ermöglichte die direkte Refinanzierung des breit abgestützten Wachstums im Hypothekargeschäft. Der Betriebsertrag stieg um knapp 6%. CEO David Becher wird die GLKB im Laufe des Jahrs verlassen.



Medienkonferenz zum Jahresabschluss der Glarner Kantonalbank per 31. Dezember 2012. (von links): Hanspeter Rhyner
Medienkonferenz zum Jahresabschluss der Glarner Kantonalbank per 31. Dezember 2012. (von links): Hanspeter Rhyner

«Was waren für die Glarner Kantonalbank die Meilensteine im vergangenen Jahr?» Mit dieser Frage eröffnete Verwaltungsratspräsident Martin Leutenegger die Medienkonferenz. «Im abgelaufenen Berichtsjahr standen die Stärkung der Eigenmittel sowie ein paar strategische Themen im Vordergrund.» Wie Leutenegger ausführte, konnte die GLKB dank verschiedener Massnahmen per 31. Dezember 2012 einen Eigenmitteldeckungsgrad von über 200% erreichen. Dieser übertreffe die regulatorischen Anforderungen von 140% (FINMA) respektive 165% (Kantonalbankgesetz Glarus) deutlich.

Erstmals Ausschüttung einer Dividende


«Erstmals seit der Umwandlung in eine spezialgesetzliche AG kann die Bank eine Dividende von 6,125% auf dem Nominalkapital, d.h. 4,9 Mio. Franken ausschütten.» Wie Leutenegger weiter erklärte, fliesse zusammen mit der Abgeltung für die Staatsgarantie und den Steuern so rund 7,1 Mio. Franken an die öffentliche Hand. «Dies liegt sogar leicht über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 2001–2008 nach alter Rechtsform.» Als die hauptsächlichen strategischen Herausforderungen betrachte er den steigenden Margendruck und die Sicherstellung einer nachhaltigen Rendite, die Attraktivität als Arbeitgeber und die Sicherstellung der Kontinuität in der Führung. Aber auch ein qualitatives Wachstum ohne Erhöhung der Risikoexposition oder die Optimierung der Abläufe und Prozesse. Wichtig auch das Finden eines geeigneten strategischen Partners gemäss Auftrag der Glarner Regierung.

Bilanzsumme stieg um 11 Prozent

«Die GLKB erzielte im Jahr 2012 ein gutes Ergebnis. Der Bruttogewinn betrug 15,1 Mio. Franken und die Bilanzsumme stieg insbesondere dank dem hohen Kundengeldzufluss von 276 Mio. um 11% auf 3,6 Mrd. Franken an.» Wie David Becher, CEO der GLKB, weiter ausführte, sei der Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 2,7 Mio. Franken gestiegen. Dabei habe sich der Zinserfolg mit einem Plus von 2,9 Mio. Franken oder 8,7% als Haupttreiber erwiesen. «Bei den Hypothekarforderungen – dem Hauptgeschäft unserer Bank – betrug das Wachstum 11,0%.» Mit hypomat.ch , so Becher weiter, habe die GLKB im September 2012 eine völlig neuartige Online-Plattform zur Ablösung von erstrangigen Hypotheken auf den Deutschschweizer Markt gebracht. Die Bank habe damit auf die sich verändernden Bedürfnisse der Hypothekarnehmer reagiert. «Der Start dieser Plattform verlief sehr vielversprechenden, konnte doch bis dato der Businessplan übertroffen werden.» Im laufenden Jahr gehe es nun darum, das Dienstleistungs- und Produkteangebot für die Kunden noch bedürfnisgerechter weiterzuentwickeln. Auch geniesse die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden einen unverändert hohen Stellenwert.

Keine Klumpen-Positionen mehr

«Der Sachaufwand – sämtliche Kosten, die nicht personalbezogen sind – ist mit 11,5 Mio. Franken der tiefste Stand der Bank seit über 15 Jahren.» Martin Dürst, Bereichsleiter Finanzen und Logistik, betonte dabei, dass einerseits ein Wachstum angestrebt werde, ohne dabei die Kosten aus den Augen zu verlieren. «Das Controlling ist in unserer Bank nach wie vor sehr hoch angesiedelt.» Der Reingewinn konnte erfreulicherweise um rund 23% auf 11,0 Mio. Franken und das Total der Erträge, trotz anspruchsvollem Marktumfeld um 6% auf 48,9 Mio. Franken gesteigert werden. Auch der Zufluss an neuen Kundengeldern mit über 290 Mio. Franken sei, Dürst weiter, ausgezeichnet ausgefallen. «Wir verfügen heute über 328 Mio. Franken anrechenbare Eigenmittel, eine Zahl, welche die Bank in ihrer Geschichte noch nie hatte. Damit liegen wir auf einem Niveau, das sogar leicht über dem Durchschnitt aller Kantonalbanken liegen dürfte.» Wie Dürst weiter ausführte, sei auch die Klumpen-Position auf null gesunken und er könne sich nicht erinnern, dass die Bank dies bisher je erreicht habe. «Als Fazit darf ich sagen, gesamthaft gesehen ein schönes Ergebnis, das ich gerne präsentiert habe.»

Am Ende der Medienkonferenz gab David Becher, CEO der GLKB, zur Überraschung der anwesenden Medienvertretern bekannt, dass er die Bank nach gut viereinhalb Jahren im Laufe 2013 aus persönlichen Gründen verlassen werde.

VR-Präsident Martin Leutenegger bedankte sich abschliessend bei den Mitarbeitern und der Geschäftsleitung der Bank für den grossen Einsatz während des verflossenen Jahres und gratulierte ihnen zu diesem sehr positiven Ergebnis.