Das Budget 2025 des Kantons Glarus sieht ein Defizit von 5,3 Millionen Franken vor. Ausgaben von 445,9 Millionen Franken stehen einem Ertrag von 440,6 Millionen Franken gegenüber. Die Nettoinvestitionen betragen 41,5 Millionen Franken, während die selbst erwirtschafteten Mittel (Selbstfinanzierung) mit -1,8 Millionen Franken negativ sind. Die Nettoinvestitionen sind grösser als die Selbstfinanzierung. Es resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von 43,2 Millionen Franken. Der Anteil der Nettoinvestitionen aus eigenen Mitteln (Selbstfinanzierungsgrad) beträgt -4,2 Prozent.
Der Integrierte Aufgaben- und Finanzplan (IAFP) für 2026–2028 erwartet Defizite zwischen 6,9 und 9,1 Millionen Franken sowie variierende Selbstfinanzierungsgrade zwischen -1,4 und 6,7 Prozent. Gegenüber dem Budget 2024 ergeben sich im Budget 2025 sowie in den Planjahren 2026–2028 Verbesserungen, insbesondere bei den Steuereinnahmen und aufgrund des Entlastungspakets 2025+ (siehe Medienmitteilung). Demgegenüber steigen die Gesundheits- (Langzeitpflege, Beiträge an Spitäler, Prämienverbilligungen) und Sozialkosten (Ergänzungsleistungen zur AHV und zur IV) weiterhin stark an.
Schwindendes Vermögen
Die finanzielle Lage des Kantons Glarus erweist sich mit einem Nettovermögen von 119,9 Millionen Franken per 31. Dezember 2023 als solide. Seit dem Höchststand im Jahr 2019 hat das Nettovermögen jedoch – trotz Ertragsüberschüssen in den Jahresrechnungen 2020–2022 – deutlich um 98,4 Millionen Franken (-45%) abgenommen. Die Jahresrechnung 2023 wies zudem erstmals seit 20 Jahren einen Verlust aus.
Wesentliche Nettoinvestitionen 2025
Im kommenden Jahr wird massgeblich in folgende Bereiche investiert:
- Wald und Naturgefahren (8,7 Mio. Fr., davon 4,6 Mio. Fr. für Entwässerung Braunwald)
- Erweiterung Berufsschulareal/Bildungszentrum Gesundheit und Soziales Glarus (7,3 Mio. Fr.)
- Kantonsstrasse Unterhalt (6,3 Mio. Fr.)
- Projekt Futuro Sportbahnen Elm (4 Mio. Fr.)
- Ausbau Netstalerstrasse (3,7 Mio. Fr.)
- Landwirtschaft (1,7 Mio. Fr.)
- FinanzInfra AG für touristische Kerninfrastrukturen (1,6 Mio. Fr.)
- Informatik Kanton (1,2 Mio. Fr.)
- Öffentlicher Verkehr (Infrastruktur) (1 Mio. Fr.)
Weitgehender Verzicht auf Lohnanpassungen
Mit dem Verzicht auf generelle und individuelle Lohnanpassungen im Jahr 2025 leisten die Mitarbeitenden der Kantonsverwaltung einen gewichtigen Beitrag zum Entlastungspaket 2025+. Einzig für die Lohnentwicklung von jüngeren Mitarbeitenden wird ein kleiner Beitrag im Budget 2025 eingestellt. Der Regierungsrat hat ausserdem beschlossen, den Ferienanspruch für Mitarbeitende bis 49 Jahre ab dem 1. Januar 2025 von 25 auf 26 Tage zu erhöhen. Dies geschieht auch im Kontext der Erhöhung des Ferienanspruchs in den Gemeinden Glarus und Glarus Süd ab dem 1. Januar 2024.
Finanzlage bleibt angespannt
Das Budget 2025 mit IAFP 2026–2028 bestätigt die besorgniserregenden finanziellen Prognosen. Trotz des Entlastungspakets 2025+ konnte kein ausgeglichenes Ergebnis für 2025 veranschlagt werden. Das Entlastungspaket vermag den Anstieg des betrieblichen Aufwands aber spürbar zu dämpfen. Zudem dürften die Erträge mittelfristig aufgrund der wieder erwarteten Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank steigen. Trotzdem bleibt die Finanzlage des Kantons angespannt. Neue Aufgaben müssen daher laut Ansicht des Regierungsrates weiterhin kritisch auf ihre Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft werden.
Steuern
Für das Jahr 2026 wird der Landsgemeinde 2025 ein unveränderter Steuerfuss und Bausteuerzuschlag beantragt. Demzufolge soll der Steuerfuss auf 58 Prozent der einfachen Steuer sowie der Bausteuerzuschlag auf 1,7 Prozent der einfachen Steuer und 5 Prozent der Erbschafts- und Schenkungssteuer festgesetzt werden.
Die detaillierten Unterlagen zum Budget 2025 mit Integriertem Aufgaben- und Finanzplan 2026–2028 sind in der Geschäftsdatenbank des Landrates publiziert.