Budget des Schulkreises erneut zurückgewiesen

An einer äusserst mager besuchten ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung vom vergangenen Freitagabend haben die Stimmberechtigten das vorgelegte Budget 2010 des Schulkreises Kerenzen zum zweiten Mal zurückgewiesen.



Die Stimmberechtigten haben das vorgelegte Budget 2010 des Schulkreises Kerenzen zum zweiten Mal zurückgewiesen.
Die Stimmberechtigten haben das vorgelegte Budget 2010 des Schulkreises Kerenzen zum zweiten Mal zurückgewiesen.

Schulpräsidentin Manuela Kamm durfte gerade mal rund ein Dutzend Stimmberechtigte zur ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung in Filzbach willkommen heissen. Sie erinnerte an die Herbstschulgemeinde, an der das Budget 2010 des Schulkreises Kerenzen zurückgewiesen worden war. Der Auftrag an den Kreisschulrat lautete, eine mehrjährige Schulplanung inklusive der Schulstandorte auszuarbeiten und auch die finanziellen Aspekte zu prüfen. Der Schulrat Filzbach hat im Kreisschulrat den erhaltenen Antrag eingebracht, ist dort mit dem Anliegen der Filzbacher nicht durchgedrungen. Die Schulpräsidentin hielt fest, dass der Schulrat den Auftrag der Bürgerschaft zu hundert Prozent vertreten habe. «Jedoch sind wir lediglich drei Vertretungen von insgesamt neun.» Die Umstände respektive Diskussionen, welche dannzumal zum dem knappen Mehrheitsentscheid führten, könne der Schulrat Filzbach bis heute nicht nachvollziehen und ethisch und moralisch nicht vertreten.

Kreisschulrat hat Auftrag nicht erfüllt

Bevor die eigentlichen Beratungen begannen, stellte Urs Kamm-Menzi den Antrag, eine nicht stimmberechtigte Person aus Obstalden von der Versammlung auszuschliessen. Die Anwesenden stimmten zu, und so musste Susanne Neuenschwander den Saal verlassen.

Das vorgelegte Budget des Kreisschulrates rechnet mit einem Nettoaufwand von Fr. 444‘200, wovon Filzbach Fr. 168‘567 zu tragen hätte. Ernst Grob stellte den Antrag, das Budget erneut zurückzuweisen, weil der Auftrag durch den Kreisschulrat nicht erfüllt worden sei. Es würden praktisch die gleichen Zahlen vorgelegt wie beim ersten Mal und erneut mit der grossen Kelle angerichtet.

Unterstützt wurde er durch Urs Kamm-Menzi, der den Kreisschulrat als unfähige und überflüssige Behörde bezeichnete. Die Finanzen stimmten nicht. Er stellte auch in Frage, ob mit den heutigen Schülerzahlen in Zukunft in jeder Kerenzerberggemeinde überhaupt noch eine Schule geführt werden könne.

Jede Gemeinde eine Basisstufe

Annemai Kamm, ehemalige Schulpräsidentin, stellte fest, dass die Basisstufe Teil einer Vereinbarung sei, die noch in Kraft stehe. Es seien somit gebundene Ausgaben für die einzig der Kreisschulrat die Verantwortung trage. Es nütze somit nichts, wenn die Versammlung das Budget nochmals zurückweise. Kamm regte an, man könnte darauf hinwirken, dass in jeder Gemeinde eine Basisstufe (vom Kindergarten bis zur 2. Klasse) geführt werden könne. Im Anschluss daran wäre Altersdurchmischtes Lernen (ADL) denkbar.

Theres Menzi wies darauf hin, dass keine Kinder aus Mühlehorn und Filzbach die Basisstufe in Obstalden besuchen, und Erna Kamm-Menzi ärgerte sich darüber, dass man in Sachen Schulstandortplanung auf dem Kerenzen einfach keine Informationen erhalte.

In der Abstimmung wurde der Antrag Grob mit deutlichem Mehr gutgeheissen und somit das Budget des Schulkreises erneut zurückgewiesen. Immerhin wurde am Schluss noch der Voranschlag 2010 der Schulgemeinde Filzbach, der mit einem Aufwandüberschuss von rund Fr. 244‘000.- rechnet, gutgeheissen, allerdings vorbehältlich der Position Primarschulkreis Kerenzen.