Bücher und nochmals Bücher

Buchtitel und Namen von Autoren reihen sich in den Gestellen der Buchhandlungen aneinander, machen Suchende zuweilen ratlos – wie soll man sich in der Überfülle zurechtfinden, das Passende auswählen und anderes beiseitelassen? Glücklicherweise ist nichts in schützende Klarsichtfolie verpackt, sonst wäre es mit dem genüsslichen, stets stark zeitraubenden «Ummeschneugge» bald einmal vorbei.



Immer wieder ergaben sich Gespräche. (Bilder: p.meier) Gemütlich und anregend ging es an den Salontischchen weiter. Christa Pellicciotta (Geschäftsführerin der Kulturbuchhandlung Wortreich (links) und Brigitte Lusti. Zum letzten Mal am alten Arbeitsort – Brigitte Lusti äussert sich zu einem der zahlreichen Buchtitel. Elisabeth Trümpy und … Christa Pellicciotta präsentieren ihre «Favoriten».
Immer wieder ergaben sich Gespräche. (Bilder: p.meier) Gemütlich und anregend ging es an den Salontischchen weiter. Christa Pellicciotta (Geschäftsführerin der Kulturbuchhandlung Wortreich (links) und Brigitte Lusti. Zum letzten Mal am alten Arbeitsort – Brigitte Lusti äussert sich zu einem der zahlreichen Buchtitel. Elisabeth Trümpy und … Christa Pellicciotta präsentieren ihre «Favoriten».

Die Suche nach Passendem, persönlich Zusagendem ist nicht eben leicht. Umso willkommener sind Buchtipps von kompetenter Seite – wie es unlängst in der Buchhandlung Wortreich im Abläsch der Fall war. Brigitte Lusti – nach drei Jahren letztmals an ihrem ehemaligen Wirkungsort, deren Nachfolgerin Elisabeth Trümpy – seit wenigen Monaten im Amt und Geschäftsführerin Christa Pellicciotta hatten sich mit viel Ausdauer ins überreiche Angebot vertieft und das ausgewählt, was ihnen auffiel, persönlich auch zusagte. Die nicht eben einfache Herausforderung des konzentrierten Präsentierens von knapp 30 Titeln samt Inhalt wurde kompetent erledigt. Persönliche Empfindungen hatten neben Sachlichem genügend Raum.

Brigitte Lusti hat das Wortreich verlassen und im zürcherischen Rüti eine bereits existierende Buchhandlung übernommen. Sie wurde als willkommener Gast nochmals begrüsst. Sie führte in gar Verschiedenes ein, weckte Vorfreude und Interesse gleichermassen. So erzählte sie von einem Alten, der es aufs Vermögen einer Partnerin abgesehen hatte, sich recht skrupellos breitmachte. Man erfuhr wenig später einiges über die iranische Kultur, über Lebensformen und Abkehr. In buntem Wechsel ging es weiter – mit dem Schicksal einer rundum sorgenden Mutter, die viel zu wenig an sich selbst denkt; einem Frauenchor in Chilbury während der Weltkriegszeit; dem Leben in Island; einem tragischen suchtverhangenen Leben auf den Orkney-Inseln und anderswo; Bergleben im Aostatal und anderem. So hatte man bereits nach dem ersten Block leichte Probleme, das Passende auszuwählen. Verschnaufpause, Gespräche mit andern, kulinarische Verwöhnrunde ab hauseigener Bar und erstes Rumschnuppern in den bereits präsentierten, aber auch weiteren Büchern waren willkommen.

Elisabeth Trümpy führte mit kurzweiligem Erläutern weiter; hin zu einem Vater, der vom Himmel fiel, einem kleinen Kiosk mit Kultstatus – es handelte sich um Herrn Haiduks Laden der Wünsche; zum Ende einer bewegenden Reise, zur wilden Sophie oder dem bewegenden Schicksal einer Möwe, die dank Kater Zorbas das Fliegen erlernte. Die erläuterten Welten waren von Abwechslungsreichem, Unerwartetem erfüllt.

Christa Pellicciotta befasste sich mit vergnüglichen Zungenbrechern, Freundschaften und Spielen unter Pinguinen; einem gestohlenen Lebkuchen; der stillen und fröhlichen Nacht; dem Geheimnis eines Geisterschiffs, und unterschiedlichsten Illustrationen aus Kinderbüchern.

Man genoss Gastfreundschaft, kundiges Einführen, die Möglichkeit des genüsslichen Rumstöberns und Verweilen gleichermassen. Dass die präsentierten Titel für alle kopiert auflagen, dass Raum für persönliche Notizen verfügbar war, wurde als kluge, willkommene Dienstleistung geschätzt. Und eben – die «Qual der Wahl» war damit ein klein wenig einfacher als auch schon!