Bundesrichter Yves Rüedi würdig gefeiert

Vertreter von Regierung, Landrat, Gerichten, der kantonalen Verwaltung sowie Freunde und Bekannte trafen sich heute Mittag im voll besetzten Landratssaal zu einer schlichten Feier vom neugewählten Bundesrichter Yves Rüedi. Er ist damit erst der dritte Bundesrichter aus dem Kanton Glarus.



Bundesrichter Yves Rüedi würdig gefeiert

«Mit einem Glanzresultat bist du, Yves, von der Bundesversammlung zum hauptamtlichen Richter an das Bundesgericht in Lausanne gewählt.» Landammann Andrea Bettiga gratulierte Rüedi zu seiner ehrenvollen Wahl und betonte, dass das ganze Glarnerland stolz auf diese Wahl sei. Die Wahl sei das Ergebnis eines grossen Engagements eines zielstrebigen, geradlinigen Mannes mit Weitblick. «Ich bin überzeugt, dass diese Eigenschaften auch in Lausanne zum Tragen kommen und das freut mich.»

Eine nicht unbekannte Persönlichkeit


«Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Wahl in das Bundesgericht ganz herzlich und heisse Sie in Lausanne willkommen.» Wie Bundesgerichtspräsident Gilbert Kolly betonte, sei der Name Rüedi nicht unbekannt und man habe in der Vergangenheit immer wieder von ihm gesprochen. «1875 hat der Kanton Glarus mit Johann Jakob Blumer den ersten Präsidenten des ständigen Bundesgerichtes gestellt.» Und habe, so Kolly weiter, eine herausragende Rolle gespielt. Er sei überzeugt, Yves Rüedi werde ein würdiger Nachfolger sein. Allerdings sei die Tätigkeit eines Bundesrichters nicht immer populär und verlange Mut, um für die Unabhängigkeit der Justiz einzustehen.

Im Olymp der schweizerischen Rechtsprechung


Wie Verwaltungsgerichtspräsident Markus Heer erklärte, sei die Wahl von Rüedi gleichzeitig auch eine Auszeichnung an die Gerichte im Glarnerland. «Endlich ist wieder einmal ein Glarner Richter in die höchste Instanz der schweizerischen Rechtsprechung aufgestiegen.» Man sei sehr stolz, anderseits verliere man mit seinem Wegzug eine wertvolle Stütze und einen guten Freund. Landratspräsident Kaspar Krieg nahm in seiner kurzen Gratulation Bezug auf die notwendige Schärfe, welche bei einem Gericht ab und zu vonnöten sei und überreichte Rüedi ein ganz besonderes Messer. «Es handelt sich dabei um das erste Panoramamesser aus dem Glarnerland, das ihn in Lausanne stets an seine Zeit in Glarus erinnern soll.» Es sei aufgrund seiner Herstellung auf jeden Fall scharf genug und der Griff aus Holz gebe dem Messer die notwendige Stabilität.

Freude, aber auch ein wenig Wehmut


«Ich bin überbewältigt, überwältigt von der heutigen Wahlfeier, von den unzähligen Karten und E-Mails zu meiner Wahl in das Bundesgericht. Danke». Rüedi bedankte sich in seiner, wie gewohnt kurzen, aber sehr inhaltsstarken Rede bei seinen Richterkollegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den Gerichten für eine sehr schöne und konstruktive Zusammenarbeit. «Ich verlasse Glarus mit einem lachenden, aber auch mit einem leicht tränenden Auge, freue mich aber auf die kommenden Herausforderungen.»