Casa-Vita öffnet Tür und Tor

Viel Erstaunliches gab es am Tag der offenen Tür bei Casa-Vita in Mollis zu sehen und zu erleben: Einmal die komplette Entstehung eines Nullenergiehauses, die grösste Solaranlage im Kanton Glarus, zwei Fachvorträge zum Thema erneuerbare Energie sowie das Haus am Sagibach. Für dieses aussergewöhnliche Gebäude erhielt Casa-Vita ein Zertifikat der CO2-Bank Schweiz.



Franz Frefel dankt Fritz Marti für sein interessantes Referat zum Thema Holz und Wald und überreicht ihm einen guten Tropfen – natürlich in Holz. (Bilder: e. feldmann frefel) Beat Frefel (links) und Vater Josef Frefel (rechts) pflanzen mit tatkräftiger Unterstützung von Gärtner Hans Landolt und Mitarbeitern eine junge Eiche. Ein interessierter Besucher lässt sich von Polier Stefan Zweifel (rechts) am Tag der offenen Tür die Arbeitsprozesse erklären. Grösste Solarstromanlage im Kanton Glarus auf dem Dach der Halle 1 von Casa-Vita in Mollis.
Franz Frefel dankt Fritz Marti für sein interessantes Referat zum Thema Holz und Wald und überreicht ihm einen guten Tropfen – natürlich in Holz. (Bilder: e. feldmann frefel) Beat Frefel (links) und Vater Josef Frefel (rechts) pflanzen mit tatkräftiger Unterstützung von Gärtner Hans Landolt und Mitarbeitern eine junge Eiche. Ein interessierter Besucher lässt sich von Polier Stefan Zweifel (rechts) am Tag der offenen Tür die Arbeitsprozesse erklären. Grösste Solarstromanlage im Kanton Glarus auf dem Dach der Halle 1 von Casa-Vita in Mollis.

Die Bauherrschaft lud bereits am Vorabend ausgewählte Gäste auf den Holzweg und zur Eröffnung des Hauses am Sagibach ein. In einem geschichtlichen Abriss erzählte Franz Frefel, Vorsitzender der Geschäftsleitung, vom Werdegang des heutigen Gebäudes: «Vor Jahrzehnten lief hier eine Sägerei mit Wasserkraft.» Seither hat sich das Rad der Zeit schnell gedreht. Durch die Re-Vitalisierung des Sagibachs konnte mehr Raum geschaffen werden und auf dem Land des ursprünglichen Hand-werksbetriebs entstand ein modernes Dienstleistungsgebäude im Holzsystembau. «Jeden Tag wachsen im Kanton Glarus 3000 m2 neue Waldfläche», erläuterte Fritz Marti, Kantonsoberförster, in seinem ausführlichen Referat. «Holz, das es sinnvoll zu nutzen gilt.»

Erstes Klimaschutz-Zertifikat geht an Casa-Vita

Mit dem Haus am Sagibach hat Casa-Vita gleich doppelt gepunktet. Mit dem einerseits erneuerbaren Rohstoff und dem Verbau von 146 m3 Holz konnten andererseits 125 Tonnen CO2 gebunden werden. Diese Menge entspricht etwa einer Autofahrt von 840 000 km. Professor Uwe Germerott von der Fachhochschule Bern überraschte die Bauherren anlässlich des Apéros mit dem Zertifikat der CO2-Bank. Diese Datenbank wird in der Schweiz durch den Schweizerischen Verband für geprüfte Qualitätshäuser (VGQ) verwaltet. Casa-Vita ist stolz darauf, mit der täglichen Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff einen aktiven Beitrag an den Klimaschutz zu leisten. Als symbolischer Akt zur offiziellen Eröffnung des Gebäudes gab die Bauherrschaft der Natur einen jungen Baum zurück. Die einheimische Eiche soll dem Haus am Sagibach mit Kraft und Stärke zur Seite stehen.

Ein Haus entsteht

Sind Bauplatz und Anforderungen an das neue Haus einmal klar festgelegt, werden die Holzbauelemente nach genauen Plänen gefertigt. In die Elemente sind bereits die Fenster und Fensterzargen sowie die Roh-Elektroinstallationen eingebaut, bevor sie mit dem Tieflader auf den Bauplatz transportiert werden. Einige Produktionsabläufe sind computergesteuert oder maschinell unterstützt, es ist aber auch viel handwerkliches Geschick gefragt. Innerhalb von zwei Tagen wird das Haus in seinen Teilen aufgerichtet, bis das Dach das Innenleben vor Witterungseinflüssen schützt. Ein Prozess, der viel Präzision und Know-how verlangt, bei den Mitarbeitern von Casa-Vita aber zum Arbeitsalltag gehört.

Solarstrom und andere erneuerbare Energien

Fast auf den Tag der offenen Tür genau, ging auf der Halle 1 bei Casa-Vita die grösste Solaranlage im Kanton Glarus in Betrieb. Die rund 265 m2 grosse Fotovoltaikanlage produziert 36 kWp oder anders gesagt Strom für 10 Haushaltungen. Jürg Rohrer, Dozent an der Fachhochschule Wädenswil und Präsident der Energieallianz Glarus, referierte über weitere erneuerbare Energien. Ziel sei die 2000-Watt-Gesellschaft, was einem Stromverbrauch der 60er-Jahre entspricht. So unrealistisch sei dieses Ziel ja nicht, denn damals hätte man auch nicht in Höhlen gewohnt. Die Präsentation fand zahlreiche interessierte Personen.