Chlausgeschehen in Ennenda

Kalt war es wirklich am vergangenen Chlaustag. Noch grüsste der Schnee von den Bergen, aber doch deutlich auf Kommendes einstimmend. Auf dem Schulhausplatz standen Tische und Sitzgelegenheiten für jene bereit, die an einem der sorgsam eingerichteten Stände etwas Passendes erwerben wollten oder einfach Lust zum Verweilen bei reichlicher Verpflegung und einem warmen Getränk hatten.



Impressionen vom Chlausgeschehen in Ennenda. (Bilder: p.meier)
Impressionen vom Chlausgeschehen in Ennenda. (Bilder: p.meier)

Ersten Geschenkideen folgte ein Kauf oder man erwarb Fehlendes für das Essen in den eigenen vier Wänden. Es war riesig gemütlich – bevor es dann farbiger, lauter und bemerkenswert fröhlich weiterging. Schon vernahm man aus der Ferne die Vorschellner, die gemessenen Schrittes beim Schulhausplatz ankamen, gefolgt vom grauen, leicht nervösen Vierbeiner samt Chlaus und Schmutzli. Die hatten dann urplötzlich viel zu tun. Die Kleinen sagten zuweilen das einstudierte Sprüchlein auf, begrüssten den Chlaus mit riesigem Respekt, nahmen ein kleines Geschenk in Empfang und versteckten sich hurtig bei den Eltern. Dann eilten die vielen Schulklassen, Kindergärtler und weitere Gruppen an den jeweils vorgegebenen Platz. Laternen, Iffelen und anderes wurde in Betrieb genommen. An der Spitze des Umzugs wurden die Fackeln angezündet. Die Strassenbeleuchtung erlosch für die Dauer des Umzugs und schon ging es los, ab Startort und Kirchweg zur Villastrasse, dann via Mitteldorf, Oberdorf und Fronacher wieder zurück zum Schulhaus. Alles war wirklich festlich, «anmächelig» und lebte dank dem riesigen Engagement aller Beteiligten als wertvolle Tradition wieder weiter. Es sind die Schulpflichtigen zu erwähnen, die mit ihren Lehrkräften alle Laternen und Iffelen bereitgemacht haben, es sind jene Kinder, die eine Schelle mittrugen oder den alten Brauch des lärmigen «Chengelns» wieder pflegten. Es sind auch viele Erwachsene, die gewohnt umsichtig mithalfen – der Gewerbeverein Ennenda, der für den Inhalt der stets reich gefüllten Chlaussäcke aufkommt, die Mitglieder und Helfer des Heimatchörlis, die in zeitraubender Arbeit 600 Säcke füllten und den Umzug mit den Lehrkräften, Begleitern und Verkehrskadetten durch Teile der Gemeinde führten, den Standbetreibern auf dem Pausenplatz des Schulhauses, die zum Verweilen einluden. An den prächtigen Umzug denkt man gerne zurück. Die Adventszeit hat auf festliche, willkommene Art begonnen.