Doch dieser Rausch des Fliegens an der Leistungsgrenze von Mensch und Maschine, dieses berechnete Risiko im Banne geballter Kraft, technischer Schönheit und rasender Tempi erfordert von den fliegenden Artisten hartes Training, kühle Selbstbeherrschung, perfekte Präzision des Pilotierens und blindes gegenseitiges Vertrauen.
PS-Kdt mit Glarner Wurzeln
Deshalb werden mögliche Kandidaten über Jahre beobachtet. Überschwengliche haben keine Chance. Nur so bleibt – trotz kalkuliertem Risiko – die volle Sicherheit der Showfliegerei im Jettempo gewährleistet. Der PS-Kommandant „Tiger zero“, Oberstleutnant Daniel Hösli, notabene Bürger von Glarus und Ennenda, bringt es auf den Punkt: „Man muss bereit sein, bei jedem Einsatz Spitzenleistung zu erbringen. Wir repräsentieren unser Land und die Schweizer Armee. Jeder weiss, was er zu tun hat und dass er Teil eines Teams ist. Obschon wir kameradschaftlich miteinander umgehen, achten wir sehr auf Disziplin“.
PS-Kommandant Daniel Hösli ist sozusagen mit der Fliegerei gross geworden. Denn schon sein Grossvater Heiri Hösli war einer der ersten Glarner Segelflug-Pioniere, damals noch simpel mit Gummiseilstart ab Alpweiden. Und auch sein Vater Ruedi Hösli war ein hervorragender Segelflug-Pilot und Spezialist der Alpenfliegerei ab den Flugplätzen Schänis und Bad Ragaz. Im Ortsmuseum Mollis sind in einem Fliegerabteil sogar Hösli-Memorabilien zu bestaunen.
Echte Kampfjets
Alle PS-Mitglieder führen ihre Funktion für die Kunstflugstaffel freiwillig und nebenamtlich aus. Herzblut, Motivation, Ambition und Kondition (Jet-Kunstflug ist Spitzensport!) sind daher Grundvoraussetzung. Abenteurermentalität und Showstarallüren haben keinen Platz. Die Patrouille Suisse ist übrigens die einzige Kunstflugstaffel Europas, die nicht mit Trainingsflugzeugen, sondern mit richtigen Kampfjets fliegt! Früher waren es bullige Hawker Hunter Mk 58, jetzt sind es – in den Nationalfarben lackierte – etwas schlankere, dafür schnellere und wendigere F-5 E Tiger.
Patrouille Suisse hautnah in Mollis
Nach mehreren Auftritten der Patrouille Suisse in diesem Jahr im In- und Ausland, die meisten davon in flachem Gelände, steht nun noch das Finale der Axalp-Demo anfangs Oktober bevor. Traditionsgemäss wird für diese anspruchsvollere Flugshow im Gebirge für das Vortraining der topografiemässig entsprechende Luftraum über dem Flugplatz Mollis ausgewählt, dieses Jahr am Montag, 22. September, zwischen 10.00 und 11.00 Uhr. – Hier bietet sich die einmalige Gelegenheit, Helvetiens Luftballett im Glarnerland hautnah zu erleben!
Choreographie zwischen Himmel und Erde
Wenn die Piloten der Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe die Manege der Lüfte betreten und in atemberaubender Eleganz auf ihren fliegenden Feuerstühlen einen bunten Reigen phantastischer Figuren in den Äther zaubern oder im Tiefflug donnernd über den Boden fegen, ergreift die Zuschauermassen ein Gefühl der Faszination.
Choreografie zwischen Himmel und Erde: Einflug ins dreidimensionale Amphitheater. Kometenschweife nach sich ziehend. (Bild: Patrouille Suisse)