Chränzli mit humorigen und zwielichtigen Überraschungen

Die Linthaler Chöre begeisterten das zahlreiche Publikum mit einer Palette unterschiedlichster Lieder, die in gesanglicher wie auch darstellerischer Interpretation überzeugten und durch Martin Kälin am Klavier begleitet wurden. Das durch Chor-Mitglieder zur Aufführung gebrachte Theaterstück „Gascht isch Gascht“ führte nach etlichen Verwirrungen mit köstlichen szenischen Momenten letztlich doch noch zum einsichtigen Ende des Hauptakteurs



In Anlehnung an den Film „sister act“ trug ein vorerst sittsamer Nonnenchor das „salve regina“ vor bis hin zur lockeren Blues-Variation (Bild: rzw.)
In Anlehnung an den Film „sister act“ trug ein vorerst sittsamer Nonnenchor das „salve regina“ vor bis hin zur lockeren Blues-Variation (Bild: rzw.)

„Guete Sunntig mitenand“

Für einmal wurde kein Thema sanglich umrundet, sondern eine ganze Palette unterschiedlichster Lieder mit viel darstellerisches Phantasie durch den Frauenchor unter der erstmaligen Leitung von Vreni Lins und den Männerchor unter der erprobten Ersatz-Dirigentin Vreni Zweifel vorgetragen. Zwischen den einzelnen Liedvorträgen führte in gewohnt gekonnter Manier Hansruedi Brütsch durch das Programm, das viel Spielraum für die mal spassige wie auch durchaus mal politisch aktuelle Vorankündigung bot. So wurde vor dem bekannten Chianti-Lied „Hoch die Gläser…“ gleich mal die Gelegenheit wahrgenommen, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustossen mit dem Hinweise darauf, wie wichtig gerade in Zeiten der bevorstehenden Grossgemeinde das Vereinsleben für den Identitätserhalt eines Dorfes wie Linthal ist. Und dass die beiden Chöre viel dazu beitragen, zeigte sich im begeisterten Mitgehen des in grosser Zahl angereisten Publikums, als der Frauenchor als züchtig gekleidete Nonnen das aus dem Film „sister act“ bekannte Kirchenlied „salve regina“ vorerst ganz im klerikalen Sinne bis hin im Blues-Rhythmus in vor Lebensfreude sprühenden Weise vortrug. Ebenso gelang dies dem Männerchor mit Hazy Osterwalds Hit „Kriminal-Tango“, der in dunkler Mafiosi-Manier vorgetragen wurde. Ganz zum Schluss wünschten beide Chöre zusammen allen einen „Guete Sunntig mitenand“, der mit Sicherheit nach dem fulminant vorgetragenen Theaterstück garantiert war.


Suite oder Bodenkammer?


Das schon erprobte Theater-Ensemble aus sieben Chor-Mitgliedern unter der Regie von Hansheiri Stüssi hatte in der Verwechslungs-Komödie „Gascht isch Gascht“ wieder einmal mehr die Lacher dank vieler „träffer“ Sprüche und Situationskomik auf seiner Seite. Angelehnt an Erich Kästners Buch „Drei Männer im Schnee“ trug sich das Spiel um Missverständnisse und unterschiedliche Behandlung der Gäste ebenso in einer Hotelhalle zu. Doch im Unterschied zu Kästners Stück war die Verwechslungs-Situation nicht Programm sondern ergab sich eher zufällig aus dem Umstand des ausgebuchten Hotels. Doch inhaltlich folgte das in der Gegenwart spielende Stück jedoch ganz Kästners Thematik, in der der Hotelmanager die Anweisungen ans Personal in autoritärer Weise anordnete und ihm die getäuschten Gäste eine bewusst kalkulierte Strafe verpassten. Der Ausgang wurde dank der reuigen Einsicht des Managers in sein verwerfliches Verhalten dann wieder in Abänderung zu Kästner in das Positive gekehrt, was viel zur guten Stimmung im Saal beitrug.

Dank bester vorgängiger Unterhaltung konnten sich nun alle in fröhlicher Stimmung bei volkstümlicher Musik bis hin zu Oldi-Schlagern, gespielt vom Duo „Tweralpspitz“, tanzend in einen „guete Sunntig mitenand“ verabschieden.