«Chumm ä chlä gu schneuggä»

Viel Volk am Wochenende im Glarus am zweiten «Glarus schneugget».



«Chumm ä chlä gu schneuggä»

«Chumm ä chlä gu schneuggä», forderte mich der rotbackige, freundlich lächelnde Älpler von der Alp am Fusse des Glärnisch auf. Damit meinte er, ich solle seine feinen Käseprodukte, die er und seine Frau schön «aamächelig» an ihrem Markstand präsentierten, ausprobieren. Was der gute Mann aber nicht wusste oder nicht wissen konnte, dass ich eine Aversion gegen Käse habe. Zu meiner Ehrenrettung muss ich erwähnen, dass ich einem feinen Raclette oder Fondue trotzdem überhaupt nicht abgeneigt bin. Ganz im Gegenteil: Ich liebe diese zwei Touristenrenner in einer geselligen Runde. Es ist jetzt auch wieder die Jahreszeit, wo Herr und Frau Schweizer an den kalten Tagen sich gerne diese beiden typischen Schweizer Spezialitäten auftischen lassen.

Von der Chalberwurst bis zum Pastetenbeggeli

Doch zurück zum Anlass «Glaris schneugget», der bereits zum zweiten Mal, organisiert von der Gemeinde Glarus, Visit Glarnerland und Glarus Service, am vergangenen Freitag und Samstag auf verschiedenen Plätzen vom Spielhof bis zur Glarner Kantonalbank über die Bühne ging. An rund 30 Marktständen wurden nebst feinem Alpkäse, frischer Butter, verlockenden Zigerbrüüt, russgeschwärztem Glarner Chämisalami, Glarner Pastetenbeggeli und der traditionelle Kalberwurst praktisch alles typischen Glarner Produkte angeboten. Nicht weniger als 12 von 27 Glarner Alpen boten ihren beliebten Glarner Alpkäse AOP zur Degustation und zum Verkauf an. Daneben präsentierten sich Bäckereien, Metzgereien, Detaillisten, Restaurants und andere Glarner Spezialitäten-Anbieter. In verschiedenen Gastrobetrieben standen ebenfalls das eine oder andere Alpkäsegericht auf dem Menüangebot. Und was wäre das «Glaris schneugget» ohne das beliebte Alphorn-Quartett «Tödifirn», welches den gelungenen und offensichtlich und für die Anbieter von Glarner Produkten erfolgreichen Anlass mit ihren Klängen bereicherten.

Nach dem Glarner Rekord-Alpsommer 2020 befanden sich 15 000 Laib Käse im Zentrallager der Glarner Käsegenossenschaft. Nach der coronabedingten Absage des «Elmer Chäsmärt» im letzten Jahr musste sich die Genossenschaft ernsthaft überlegen, wie sie den Käse an den Mann respektive die Frau bringen kann. «Glaris schneugget» wurde ins Leben gerufen und wurde zu einem Grosserfolg und Kassenschlager. Die Organisatoren dürften diesen beliebten Event auch in den kommenden Jahren fix in ihrem Veranstaltungskalender eintragen.