CO2-freier Strom aus Engi

vergangenen Samstag, 29. August, wurde das Kraftwerk Mühlebach in Engi offiziell eingeweiht. Genau ein Jahr nach dem Spatenstich lieferte die neue Anlage am 13. März erstmals Strom ins Netz. Vor der Zentrale des neuen Kraftwerkes begrüsste Conrad Peyer, VR-Präsident der Weseta Textil AG, die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Presse und lud sie ein, die neue Wasserfassung des Mühlebaches zu besichtigen.



CO2-freier Strom aus Engi

Nach einer etwas längeren Fahrt, dem Mühlebach entlang und über 350 Höhenmetern, gelangte der Tross zum eigentlichen Herzstück des Kraftwerkes, zur Wasserfassung des Mühlebaches. nebst den technischen Details, auch grossen Wert auf die Umgebung gelegt und dass genügend Restwasser an der Staustelle vorbeifliesst.

kwm kraftwerk mühlebach ag

Wie Peyer in seinen kurzen Ausführungen erklärte, wurde am 31. Oktober 2007 die erwähnte Firma aus Vertretern der Gemeinde Engi, der Weseta Kraftwerke AG und der SN Energie AG gegründet. Bereits kurze Zeit später fällte der Verwaltungsrat den Bauentscheid und genehmigte einen Kredit von9.4 Millionen Franken für den Neubau des Kraftwerkes. Schon im März 2008 erfolgte dann der Spatenstich und nach einer Bauzeit von einem Jahr, konnte das neue Kraftwerk ans Netz angeschlossen werden. Das Kraftwerk produziert zuverlässig und störungsfrei CO2-freien Strom und hinterlässt auch in der Natur und Umwelt keine nachteiligen Folgen.

Bereits 10 Mio Kilowattstunden produziert

„Seit dem 13. März konnten wir bereits 10 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Sicher hat das gute Wetter (für die Stromerzeuger) zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen.“ Leo Meier erklärte den Anwesenden kurz die Funktion und die Sicherheit der neuen Wasserfassung. Das gefasste Wasser wird unterirdisch in eine Kaverne und von da über einen 2.2 Kilometer lagen Druckleitung hinunter zur Kraftwerkzentrale geleitet. Die Druckleitung weist im oberen Bereich einen Durchmesser von 80 und im unteren Bereich von 70 Zentimeter auf. Über die gesamte Bauzeit wurden rund 3 500 Tonnen Material vom Tal zur Wasserfassung geführt, ohne die Strasse in Mitleidenschaft zu ziehen.

Eine lange Geschichte

Bereits im Jahre 1999 wurde an einer Gemeindeversammlung in Engi über ein Projekt neues Kraftwerk Mühlebach abgestimmt. Damals waren, wie der Gemeindepräsident von Engi , Hans-Jörg Streiff, ausführte, die Bürgerinnen und Bürger noch nicht bereit und lehnten das Projekt ab. Die Engeler wollte zu diesem Zeitpunkt das Wasserrecht nicht weggeben. Ein leicht überarbeitetes Projekt wurde dann am 15. Juni 2007 doch noch angenommen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die Gemeinde nicht mit 10, sondern mit 15 Prozent am Kraftwerk beteiligt. „Ich bin überzogen, dass diese Wasserfassung sehr gut in die Landschaft eingepasst wurde und das Ganze ist eine sehr erfreuliche Sache und ich glaube, wir können der neuen Gemeinde Glarus Süd ein „Goldstücklein“ übergeben. Nach diesen Worten begab man sich wieder hinunter zur eigentlichen Kraftwerkzentrale bei der Weseta Textil AG. An diesem Tag hatte die Bevölkerung Gelegenheit das neue Kraftwerk zu besuchen und bereits am früheren Vormittag wurde diese Möglichkeit sehr rege genutzt.